Sitzung: 07.03.2024 Kreisausschuss
Beschluss: ohne Beschlussempfehlung weitergegeben
Vorlage: 0002/2024/KREIS
Der Kreisausschuss
empfiehlt dem Kreistag, Folgendes zu beschließen:
1. Dem Straßenbericht 2024 und dem Hochbaubericht 2024 (Anlage 1) wird zugestimmt.
2. Der Kreistag schließt sich nach Prüfung und Würdigung den Ausführungen der Kreisverwaltung zu den im Rahmen des Benehmensverfahrens eingegangenen Stellungnahmen der Arbeitsgemeinschaft der Bürgermeisterinnen, Bürgermeister und Beigeordneten im Kreis Borken und der Stadt Gronau an.
3. Die Haushaltssatzung 2024 mit ihren Anlagen wird in der Fassung des Haushaltsentwurfs vom 05.12.2023 unter Berücksichtigung
- der Änderungsliste der Verwaltung (Anlage 2),
- der Änderung des Stellenplans (Anlage 3) sowie
- mehrheitlich befürworteter Änderungsanträge der Fraktionen aus der Antragsliste (Anlage 4)
mit einem Hebesatz der Kreisumlage von 26,5 Prozent und der Jugendamtsumlage von 25,8 Prozent der endgültigen Umlagegrundlagen 2024 verabschiedet.
Berichterstatter: Landrat Dr. Kai Zwicker
Kreisdirektor
Dr. Ansgar Hörster
Verwaltungsvorstandsmitglied
Dr. Elisabeth Schwenzow
Kreiskämmerer
Wilfried Kersting
Landrat Dr. Zwicker
erklärt, der geänderte Stellenplan ergebe sich aufgrund einer Anpassung im
Bereich der IT-Sicherheit. Die Änderung werde von den kreisangehörigen Kommunen
akzeptiert. Die Änderungsliste der Verwaltung (Anlage 2) und der geänderte
Stellenplan (Anlage 3) würden Bestandteil des Haushaltsentwurfs.
Kreiskämmerer Kersting
erläutert, die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Kreises Borken hätten
von der Anhörungsmöglichkeit gemäß § 55 Absatz 2 Kreisordnung NRW keinen
Gebrauch gemacht. Die Höhe der Landschaftsumlage stehe nun endgültig fest. Der
niedrigere Zahlbetrag sei in der Änderungsliste berücksichtigt. Das
Tarifergebnis des TvL werde in NRW zeit- und wirkungsgleich auf den
Beamtenbereich übertragen. Dies führe insbesondere zu einer Erhöhung der
Pensionsrückstellungen. Die Steigerung von 5,5 Prozent fiele allerdings erst im
Haushaltsjahr 2025 ins Gewicht. Er verweist auf die entsprechenden Ausführungen
in der Vorlage. Kreiskämmerer Kersting schlägt vor, den Haushaltsentwurf 2024
ausgeglichen zu planen und bereits jetzt für das Folgejahr 2025 zu
dokumentieren, dass dann künftig mit einer Inanspruchnahme der
Ausgleichsrücklage zu rechnen sei.
Antrag 01-01 „Unterstützung vor der Pflege“
Kreisausschussmitglied
Lindenhahn führt bezugnehmend auf die Beratungen des Fachausschusses aus, der
Antrag könne ggf. im Rahmen einer Projektarbeit der Hochschule für Polizei und
öffentliche Verwaltung erledigt werden. Die Verwaltung habe zugesagt, diese
Möglichkeit zu prüfen.
Kreisausschussmitglied
Pohl betont, der Aspekt der qualitativen Bewertung könne nicht objektiv
dargestellt werden.
Kreisdirektor Dr.
Hörster verdeutlicht, eine Beschlussfassung sei nicht notwendig. Aufgrund
dessen schlägt Landrat Dr. Zwicker vor, den Antrag im nächsten Fachausschuss zu
beraten.
ohne
Beschlussempfehlung verwiesen auf eine
der nächsten Sitzungen des Fachausschusses
Antrag
01-02
„Bekämpfung von Einsamkeit und sozialer Isolation“
Antrag zurückgezogen
Antrag 04-01 „Vergabe von Stipendien an Studenten/Studentinnen
der Medizin die nach erfolgreichem Studium im Kreis Borken als Haus- oder
Kinderarzt/-ärztin tätig werden“
Kreisausschussmitglied
Lindenhahn legt dar, Kreisdirektor Dr. Hörster habe sie überzeugt, der Antrag
werde in der Ursprungsform zu kostenintensiv. Daher schlage sie eine Anpassung
des Beschlussvorschlags vor (siehe unten).
Kreisausschussmitglied
Schulte moniert, nicht die Anzahl, sondern die Höhe der Finanzaufwendungen sei
entscheidend. Zunächst solle beim „Praxismonat Allgemeinmedizin“ für Medizinstudierende
solle zunächst die Evaluation abwartet werden. Man wolle nicht in einen
Konkurrenzkampf mit Krankenhäusern eintreten.
Kreisausschussmitglied
Steiner erwidert, man investiere mithilfe der Stipendien in die Ausbildung. Die
Stipendien seien eine der wenigen Stellschrauben, um die Attraktivität unserer
Region für Ärztinnen und Ärzte zu steigern.
Kreisausschussmitglied
Lindenhahn verweist auf das Programm „Hand aufs Herz“, das auf einen Antrag der
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Jahre 2012 zurückzuführen sei. Dieses
Programm habe sich erst im Laufe mehrerer Jahre etabliert. Wenn man für den
Ärztemangel keine weiteren Lösungsansätze bereitstelle, müssten kleinere
Kommunen damit rechnen, dass keine Hausärztinnen und -ärzte vor Ort mehr zur
Verfügung stünden.
Kreisausschussmitglied
Schneider kritisiert, solche Stipendien wirkten erst in vielen Jahren. Daher
sei dieser Lösungsansatz nicht zielgerichtet. Er verweise auf ein anderes
Beispiel aus der Stadt Isselburg. Dort habe man 50.000 Euro für die Ausstattung
von Praxen etc. bereitgestellt. Dieses Projekt zeige bereits Erfolgsschritte.
Kreisausschussmitglied
von Borczyskowski konstatiert, der Altersdurchschnitt der Hausärztinnen und
-ärzte im Kreis Borken sei sehr hoch. Man könne als Anreiz zwar Finanzmittel
für die Ausstattung von Praxen etc. bereitstellen. Dies führe aber unweigerlich
zu einem Wettbewerb zwischen den Kommunen. Man sollte daher vielmehr
strategisch denken, indem Personen vertraglich dazu bewogen werden sollten, im
Kreis Borken zu bleiben (beispielsweise mit einer Vertragsbindung von 20
Jahren).
Kreisdirektor Dr.
Hörster erläutert, die Kommunen hätten wahrscheinlich bei diesem Thema die
geringsten Einflussmöglichkeiten und sollten trotzdem eine Problemlage lösen,
die Bund und Land nicht angemessen angehen würden. Im Fachausschuss sei bereits
auf die verschiedenen Stipendienarten hingewiesen worden. Wichtig sei, die
Effektivität solcher Stipendienprogramme in den Blick zu nehmen. Umso
zielgerichteter der Inhalt eines Programms festgelegt sei, desto weniger
Personen würden Interesse bekunden. Viele ansiedlungsinteressierte Personen
kämen ohnehin aus der Region. Finanzielle Aspekte spielten dabei eine eher
untergeordnete Rolle. Man wolle nun einen Werbeblog ins Leben rufen, welcher
das Berufsbild im Allgemeinen attraktiver erscheinen ließe. Dieses beziehe sich
aber nicht ausschließlich auf den Kreis Borken.
Landrat Dr. Zwicker
regt an, zunächst die Evaluation zum Praxismonat abzuwarten, welche in diesem
Jahr anstehe.
keine Abstimmung
geänderter Beschlussvorschlag:
1. Jährlich werden 4
Stipendien nach dem 4. Semester vergeben (vorher 8 Stipendien).
2. Insgesamt werden nur
12 Stipendien vergeben, wenn 12 Stipendien vergeben wurden, werden erst neuen
Stipendien vergeben, wenn die ersten Stipendien auslaufen. (Bei dieser
Einschränkung werden insgesamt 12 Student:innen für 6 Jahre an Stipendien ca.
500.000 Euro haushaltswirksam (pro Student:in pro Jahr 6.936,00 Euro).
Antrag 04-02 „Hitzeaktionsplan für den Kreis Borken“
Verwaltungsvorstandsmitglied
Dr. Schwenzow zeigt auf, die Verwaltung erarbeite bereits in diesem Jahr einen
Katastrophenschutzbedarfsplan. Das Thema Wasserversorgung gehöre dazu. Darüber
hinaus würden auch Pflegeeinrichtungen in den Blick genommen. Der Plan werde
nach Fertigstellung dem Ausschuss für Sicherheit und Ordnung zur Beratung
vorgelegt.
Kreisdirektor Dr.
Hörster ergänzt, im Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Integration habe man
die Verhaltensweisen bei Hitze (z. B. in Kitas oder Altenpflegeeinrichtungen)
dargestellt.
Landrat Dr. Zwicker
erklärt, der Kreis Borken sei für einige im Antrag genannten Inhalte nicht
zuständig.
Antrag erledigt
Das Thema wird in den
nächsten jeweiligen Fachausschüssen
im Rahmen der Zuständigkeit beraten.
Antrag 05-01 „Schwimmfähigkeit der Kinder im Kreis Borken“
Antrag zurückgestellt
und vertagt auf eine
der nächsten Sitzungen des Fachausschusses
Antrag 05-02 „Extremismus und Rassismus bekämpfen –
Demokratieförderung im Kreis Borken“
Antrag zurückgestellt
und vertagt
auf die Sitzung des Kreistags
Antrag 06-01 „Grundwasser- und Oberflächenwasserrückhaltung
zur Stabilisierung der Grundwasserkörper“
Antrag zurückgestellt
bis nach der
Sondersitzung „Wasser“ des
Ausschusses für Natur,
Umwelt, Landwirtschaft
und Klimaschutz am
11.04.2024
Antrag 06-02 „Lernorte der nachhaltigen und
klimaangepassten Gartenbewirtschaftung und Selbstversorgung“
7 Ja-Stimmen
10 Nein-Stimmen
Antrag abgelehnt
Antrag 07-02 „Einführung eines Azubi-Tickets auf Basis des
Deutschlandtickets“
getrennte Abstimmung:
6 Ja-Stimmen
10 Nein-Stimmen
1 Enthaltung
zu 1. Antrag abgelehnt
6 Ja-Stimmen
10 Nein-Stimmen
1 Enthaltung
zu 2. Antrag abgelehnt
einstimmig
zu 3. Antrag angenommen
Antrag 11-01 „Aufstockung Stellenanteile Gleichstellung“
Antrag zurückgestellt
und vertagt
auf die Sitzung des Kreistags
Antrag 11-02 „Digitalisierung beschleunigen, Vernetzung
verbessern – Smart Region Convention: Jährliche offene Digitalkonferenz für den
Kreis Borken“
Antrag erledigt
Antrag 11-03 „Fortführung des Förderprogramms
Batteriespeicher im Rahmen der Allianz für Klimaschutz“
Es wird einvernehmlich
über den
weitergehenden Antrag 11-05 abgestimmt
Antrag 11-04 „Fortführung des Förderprogramms Klimaschutz
in gemeinnützigen Vereinen und Organisationen im Kreis Borken
Es wird einvernehmlich
über den
weitergehenden Antrag 11-06 abgestimmt
Antrag 11-05 „Fortführung und Erweiterung des
Förderprogramms Batteriespeicher des Kreises Borken“
einstimmig
Antrag angenommen
Antrag 11-06 „Unser erfolgreiches Förderprogramm
Klimaschutz in gemeinnützigen Vereinen und Organisationen im Kreis Borken
fortführen und breiter aufstellen“
Kreisausschussmitglied
Schulte erklärt, im vergangenen Jahr habe man alle Antragsteller bedienen
können. Das Verfahren sei damit von Erfolg gekrönt gewesen. Der Antrag sei nun
in gleicher Form wieder aufgelegt worden. Lediglich der Förderanteil betrage
nun 80 Prozent, statt bislang 90 Prozent.
Kreisausschussmitglied
Steiner stimmt einer Fortsetzung zu und betont, zuvor habe es in diesem Bereich
eine „Förderlücke“ gegeben.
Kreisausschussmitglied
Höschler hinterfragt, was passiere, wenn die Fördersumme von 500.000 Euro
überschritten werde. Die Erfahrungen seien ein Argument für eine Fördersumme
von einer Mio. Euro aus.
einstimmig
Antrag angenommen
Antrag 12-02 „Kostenfreie Menstruationsartikel in
öffentlichen Einrichtungen des Kreises Borken“
Kreisausschussmitglied
Steiner erläutert, andere Kommunen hätten bereits gute Erfahrungen gesammelt.
Der Kreis Borken solle daher nun in seinen Gebäuden kostenfreie
Menstruationsartikel bereitstellen.
Kreisausschussmitglied
von Borczyskowski weist diesbezüglich auf das Beispiel der Stadt Gronau hin und
teilt mit, hier gebe es gemischte Erfahrungen. Eltern von Schülerinnen und
Schülern hätten den Vorstoß allerdings positiv aufgenommen.
Kreisausschussmitglied
Demes stellt den Inhalt des Antrags infrage und begründet, Menstruationsartikel
seien in Deutschland nicht zu teuer. Auch Personen mit geringem Einkommen
könnten derartige Produkte erwerben. Zudem handle es sich nicht um eine
kommunale Aufgabe. Schulen hielten solche Artikel ohnehin vor, beispielsweise
in Sekretariaten.
Kreisausschussmitglied
Lindenhahn erwidert, Ziel des Antrags sei es, eine Hilfestellung anzubieten.
Kreisausschussmitglied
Eisele fügt hinzu, man wolle niederschwellige Angebote für den Fall schaffen,
dass vergessen werde, entsprechende Artikel mitzuführen.
Die
Kreisausschussmitglieder Demes und Schulte erklären, ein Bedarf sei nicht
erkennbar. Das Anbieten derartiger Produkte könne jede öffentliche Einrichtung
(z. B. Schulen) in Eigenregie regeln. Überdies werde auf eigenverantwortliches
Handeln vertraut.
7 Ja-Stimmen
10 Nein-Stimmen
Antrag abgelehnt
Antrag 07-01 „Beschaffung eines weiteren Trailers für
Geschwindigkeitsmessungen“
Kreisausschussmitglied
Timotijevic betont, überhöhte Geschwindigkeit führe zu einem erhöhten
Unfallrisiko. Messanlagen dienten dazu, dieses Risiko zu minimieren. Sie
schlägt vor, die Mehrerträge aus Verwarn- und Bußgeldern bei Nutzung eines
mobilen Trailers könnten in den ÖPNV investiert werden.
Kreisausschussmitglied
Jasper berichtet, die Geschwindigkeitsüberwachung sei ein personalintensives
Geschäft. Nichtsdestoweniger sei das Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit ein
ernstzunehmendes Problem.
Kreisausschussmitglied
von Borczyskowski legt dar, ein Trailer zur Geschwindigkeitsmessung arbeite
automatisiert und übertrage die Fotos unmittelbar zur Bußgeldstelle.
Kreisausschussmitglied Schneider
konstatiert, die wirksamsten Kontrollen seien die mit persönlicher Ansprache.
Verwaltungsvorstandsmitglied
Dr. Schwenzow stellt fest, im Falle der Beschaffung könne mit einer Lieferzeit
bis zum Jahresende gerechnet werden. Zu beachten sei zudem, dass für den
Einsatz der Anlage insgesamt vier neue Stellen für den erhöhten Betriebs- und
Verwaltungsaufwand (ca. 20.000 Fälle/Jahr) notwendig würden.
Landrat Dr. Zwicker
verweist auf die und Beschaffungszeit und merkt an, der diesjährige Haushalt
sei von einer Anschaffung nicht tangiert.
15 Ja-Stimmen
1 Enthaltung
Antrag angenommen
Antrag 12-01 „Neubau eines Radweges an der K6
(Bahnhofstraße) in Gescher“
Antrag zurückgezogen
Antrag Ahauser Schlosskonzerte
Kreisausschussmitglied
Steiner regt an, die 72-jährige Geschichte der Schlosskonzerte solle
fortgeführt werden. Er verweist in diesem Zusammenhang auch auf entsprechende
Leserbriefe in der Ahauser Lokalpresse. Man müsse daher eine gemeinsame Lösung
mit der Stadt Ahaus finden, um die Reihe künftig in moderner Anmutung auch für
eine jüngere Zielgruppe interessant zu machen.
Kreisausschussmitglied
von Borczyskowski kritisiert die beabsichtigte Einstellung der Konzertreihe.
Eine solche Tradition bekomme man nicht wieder zurück.
Kreisdirektor Dr.
Hörster erläutert, über den Kulturetat entscheide der Kreistag. Innerhalb
dieses Rahmens lege dann der Ausschuss für Kultur und Sport die Ausgestaltung
fest. In den vergangenen Monaten habe Frau Büning daher als zuständige
Fachbereichsleiterin der Kreisverwaltung intensive Gespräche mit der Stadt
Ahaus und den beteiligten Akteuren geführt. Anlass sei das Ausscheiden von
Herrn van der Linde gewesen. Zudem sinke die Konzertnachfrage. Vor allem fehle
es an jungem, interessiertem Publikum. Die Platzkapazität von 250 Plätzen im
Ahauser Schloss sei zuletzt mit ca. 150 bis 180 Personen pro Konzert deutlich
unterschritten worden.
Kreisausschussmitglied
Demes weist darauf hin, in Ahaus gebe es eine Initiative, die von privater
Seite eine Fortführung der Programmreihe angehe.
Kreisdirektor Dr.
Hörster schlägt vor, diese neue Entwicklung im Auge zu behalten, zumal auch die
Stadt Ahaus signalisiere, das Kulturformat weiterhin zu unterstützen.
Landrat Dr. Zwicker
macht deutlich, inhaltlich beabsichtige der Kreis entsprechend der Beratung des
Ausschusses eine Neukonzeption.
ohne Beschlussempfehlung weitergegeben
Beschluss: ohne Beschlussempfehlung weitergegeben