Betreff
Carsharing-Angebot im Kreis Borken und Standortkarte Ladesäulen E-Mobilität - Antwort der Verwaltung auf den Antrag der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN vom 17.11.2017 zum Thema "Mobiles Münsterland/Modal Split Untersuchung Kreis Borken"
Vorlage
0364/2017/KREIS
Art
Beschlussvorlage

1. Der Ausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Entwicklung des Carsharing-Angebotes im Kreisgebiet zur Kenntnis.

2. Der Antrag der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN über die Erstellung einer Standortkarte „Ladesäulen E-Mobilität“ wird aufgrund des bereits der Öffentlichkeit zur Verfügung stehenden Angebots an Karten über Ladesäulen abgelehnt.


Sachdarstellung:

1. Entwicklung der Carsharing-Angebote im Kreis Borken

Carsharing in Bocholt und Borken – Ford Ebber

Das Ford Carsharing gibt es seit 3 Jahren in Bocholt, seit rund 1,5 Jahren in Wesel. Auch in Münster und Kleve ist das Carsharing-Angebot nutzbar. Seit dem Frühjahr 2017 ist auch in Borken ein Carsharing-Standort von Ford Ebber.

Das Konzept ist so angelegt, dass sich das Modell nach 3 Jahren selber tragen soll. Die Kunden nehmen das Angebot an und viele nutzen es regelmäßig, etwa einmal wöchentlich um zum Sport zu fahren oder auch für Bewohner in der Innenstadt, um Einkaufen zu fahren. Darüber hinaus nutzt die Stadtverwaltung Bocholt das Carsharing-Angebot ergänzend zu ihrer eigenen Flotte, insbesondere für Notfälle oder längere Fahrten zu Schulungen. Die Resonanz der Privatkunden ist sehr positiv und sie genießen die Möglichkeit mit Sicherheit immer mobil sein zu können.

Die Vernetzung mit Flinkster deutschlandweit wird größtenteils von Studierenden und jungen Menschen genutzt. Der Großteil der Nutzer nutzt die Fahrzeuge lokal und ist so nicht auf eine deutschlandweite Vernetzung angewiesen. Inwieweit dem Kunden, auch wenn er es faktisch nicht nutzt, trotzdem das Gefühl wichtig ist, überall ein Auto nutzen zu können, ist schwer zu interpretieren.

Den einfachen Zugang zu Stellplätzen im öffentlichen Raum wurde durch das Stadtmarketing Bocholt möglich gemacht. Durch die Beteiligung im Netzwerk Flinkster (Carsharing-Modell der deutschen Bahn) war die Nutzung von Stellplätzen am Bahnhof vermutlich kostenfrei und definitiv einfach zu organisieren.

Elektroautos gibt es im Carsharing-Modell von Ford nicht. Der Einsatz von Elektroautos ist langfristig geplant, die entsprechenden Auto-Modelle laut Anbieter aber noch nicht marktreif.

E-Carsharing in der LEADER-Region Ahaus – Heek – Legden

Seit Sommer 2016 diskutieren die Beteiligten in der Region Ahaus – Heek - Legden über die Installation eines E-Carsharing-Angebots. Auf Initiative der Klimaschutzmanagerin des Kreises Borken kamen die beteiligten Kommunen im Sommer 2016 ein erstes Mal zusammen. In dieser Runde wurden daraufhin professionelle Carsharing-Anbieter (Stadtteilauto und innogy) eingeladen, ihr Konzept vorzustellen. Die Umsetzung mit einem dieser Partner scheiterte und es wurde sich darauf verständigt, ein Konzept mit lokalen Partnern zu entwickeln. Die Stadtwerke Ahaus sowie der lokale Autovermieter Gerd Althoff waren an einer Kooperation in diesem Bereich interessiert. Dieser hatte sich in der Vergangenheit bereits mit dem Thema auseinander gesetzt.

E-Carsharing in Ahaus

Darüber hinaus gibt es in Ahaus mit dem Anbieter stattVerbrenner einen weiteren Anbieter für das E-Carsharing, der seit dem Sommer 2017 aktiv ist. Dahinter steckt Dipl.-Ing. Reiner Buss aus Ahaus.

2. Ladesäulenausbau im Kreis Borken

Eigentümerinnen und Eigentümer, die ihre Ladesäulen öffentlich zur Verfügung stellen, haben ein großes Interesse daran, dass diese auch genutzt werden. Deshalb gibt es viele verschiedene Websites, wo die Ladesäulen registriert werden können.

Gute Homepages sind z.B.

https://www.goingelectric.de/stromtankstellen/

https://www.lemnet.org/de

https://e-tankstellen-finder.com/de/de

Die Homepages geben nicht nur Informationen dazu, wo die Ladesäulen sind, sondern transportieren auch die Fakten zu Ladesäulentyp und Betreiber. Einige Systeme können sogar eine Aussage dazu treffen, ob eine Ladesäule gerade belegt ist.

Bei der Erstellung einer eigenen Kreiskarte würden auch nur diese Informationen aus den Internet-Quellen auf das Kreisgebiet heruntergebrochen, da dem Kreis Borken und der WFG keine anderen Quellen zu Verfügung stehen.

Der Bedarf für eine eigene Kreiskarte wird daher nicht gesehen.