1.
Der
bisherige Verlauf des Markenbildungsprozesses Münsterland wird zur Kenntnis
genommen.
2.
Die
in der Sachdarstellung aufgezeigten weiteren Schritte zur Umsetzung der Marke
„Münsterland“ werden befürwortet. Die angekündigte Bereitschaft der Industrie-
und Handelskammer und der Handwerkskammer, den Markenaufbau „Münsterland“
weiterhin zu unterstützen, wird begrüßt.
3.
Einer
Erhöhung des jährlichen Zuschusses an den Münsterland e.V. um 0,75 € pro
Einwohner/in ab dem Jahr 2020 zur Finanzierung der Umsetzung der Marke
„Münsterland“ wird zugestimmt.
4.
Die
Beschlussfassung zu 3. steht unter dem Vorbehalt, dass die Kreistage der
übrigen Münsterlandkreise und der Rat der Stadt Münster ebenfalls derartige
Beschlüsse fassen.
Sachdarstellung:
Hinweis: In den
Sitzungen des Ausschusses für Wirtschaft, Verkehr und Bauen am 17.06.2019 sowie
des Kreisausschusses am 04.07.2019 werden Vertreter/innen des Münsterland e.V.
sowie der mit der Kommunikationsstrategie zum Markenprozess beauftragten
Agentur husare zum Thema vortragen.
1.
Hintergrund
Ausgehend von der
Fusion der beiden Vorgängerorganisationen „Aktion Münsterland e.V.“ und
„Münsterland Touristik Grünes Band e.V.“ im Jahr 2009 hat sich der Münsterland
e.V. in den letzten zehn Jahren zum maßgeblichen Akteur der regionalen
Zusammenarbeit im Münsterland entwickelt. Im Rahmen eines Strategieprozesses in
den Jahren 2014 und 2015 wurden die Vereinsstrukturen angepasst und
Kernaufgaben konkretisiert. Besonders die Rolle des Münsterland e.V. in der
regionalen Wirtschaftsförderung und der Strukturentwicklung wurde neben der
Rolle als „Kulturbüro Münsterland“ und als regionale Tourismusorganisation
gestärkt.
Hinzu kommt die
Verantwortlichkeit für die Markenführung „Münsterland“ unter Einschluss eines
wirksamen Regionalmarketings nach innen und außen.
Dieser Ausrichtung
des Münsterland e.V. hat auch der Kreistag Borken Mitte 2015 – wie alle
Kreistage der Münsterlandkreise sowie der Stadtrat Münster – mit breiter
Mehrheit zugestimmt (vgl. Sitzungsvorlage 0109/2015).
Der Münsterland
e.V. nimmt dabei die Rolle ein, die auch andere
Regionalmanagementorganisationen in anderen Regionen in NRW und in Deutschland
übernehmen. Regionen sind dabei räumliche Einheiten, die anders als etwa Kreise
als Entwicklungsräume aus Sicht von EU, Bund und Land betrachtet werden.
Zunehmend sind für Projekte der Infrastrukturentwicklung und
Wirtschaftsförderung regionale Konzepte zu entwickeln und regionale Projektkonsortien
auf der Ebene des Münsterlandes zu bilden. Als „emotionale Klammer“ wirkt die
Region Münsterland insbesondere bei Touristen, aber auch zunehmend bei
anzuwerbenden Fach- und Führungskräften.
Viele wichtige
Projekte der regionalen Wirtschafts-, Tourismus- und Kulturentwicklung wurden
in den vergangenen Jahren vom Münsterland e.V. initiiert, koordiniert und
gesteuert oder auch direkt umgesetzt. Dabei konnten durch die vom Münsterland
e.V. entwickelten Projekte und die Koordination von Projektkonsortien seit dem
Jahr 2009 Strukturfördermittel in Höhe von über 100 Millionen € für das
Münsterland eingeworben werden, die ohne diese Tätigkeit nicht in die Region
geflossen wären. Dabei haben alle Kreise und die Stadt Münster von den
Strukturfördermitteln profitiert, da es sich fast ausschließlich um
Gemeinschaftsprojekte mit Bezug auf das gesamte Münsterland handelte. Gefördert
wurden sowohl der Ausbau touristischer Infrastrukturen und des Marketings als
auch Wirtschaftsförderungsprojekte in Kooperation mit den
Wirtschaftsförderungsgesellschaften, Kammern, Hochschulen, etc. (insbesondere
Fachkräftesicherung, Innovationsförderung und Existenzgründung), Kulturprojekte
sowie Aktivitäten im Klimaschutz und zum mobilen Münsterland. Zwingend
notwendig sind für diese personalintensiven Tätigkeiten qualifizierte Mitarbeiter/innen, die sich bei den Fördergebern
aktiv für die Belange des Münsterlandes einsetzen, Projektkonsortien im
Münsterland schmieden, Projektanträge entwickeln und schreiben, Projekte
gestalten und umsetzen und diese effizient
abwickeln.
In einer nächsten
Stufe gilt es nunmehr den Aufbau der Marke „Münsterland“ zu forcieren.
Besonders erfreulich ist insofern, dass eine sehr stimmige Positionierung des
Münsterlandes insgesamt mit der vorhandenen Positionierung der Stadt Münster
(„Wissenschaft und Lebensart“) gelungen ist. Stadtregionales Handeln im
Münsterland wird immer wichtiger. Die herausgehobene Bedeutung der
namensgebenden Stadt Münster im Zentrum der Region ist eine einzigartige
Qualität. Von der positiven Ausstrahlung der Stadt Münster profitiert die
Wahrnehmung der gesamten Region Münsterland.
Sowohl bei der
Entwicklung der inhaltlichen Leitprojekte als auch bei der Erarbeitung des
Kommunikations- und Marketingkonzeptes ist das Zusammenspiel zwischen
städtischem und ländlichem Raum immer mitgedacht und im Ergebnis in sehr
gelungener Weise übersetzt worden.
Viele
Zukunftsaufgaben in Münster und im Münsterland können nur gemeinsam erfolgreich
bewältigt werden. Die Anziehungskraft und das Verbinden ländlicher und
städtischer Lebensräume helfen, das Münsterland als attraktive Tourismus- und
Kulturregion, als führende Technologie-, Wirtschafts- und Wissenschaftsregion
und als Region zu positionieren, die neue Einwohner, Fach- und Führungskräfte
sowie Touristen willkommen heißt. Es gilt, die vielfältige Attraktivität und
Stärke des Münsterlandes mit einer klaren, langfristig angelegten Strategie
durch Projekte wahrnehmbar zu machen und nach innen und außen zu kommunizieren.
Damit wird es
gelingen, Standortentscheidungen von Einwohnern, Fach- und Führungskräften,
Investoren und Touristen zu Gunsten des Münsterlandes zu beeinflussen. Es wird
nicht ausreichen, dass nur die Münsterländer selbst wissen, wie gut es sich
hier arbeiten und leben lässt. Auch Menschen außerhalb der Region müssen das
Münsterland und seine vorteilhaften Lebens- und Arbeitsverhältnisse wahrnehmen.
2.
Bisherige Aktivitäten zum Aufbau der Marke „Münsterland“
Der Aufbau und die
Etablierung der Marke „Münsterland“ erfolgt strategisch, langfristig und in
einem mehrstufigen Prozess.
Im
Jahr 2017 ist mit Begleitung der Beratungsagentur Brand Trust (Christoph Engl)
zunächst eine Positionierung für die Marke „Münsterland“ erarbeitet worden.
Demnach gehören zum Wesenskern des Münsterlandes („Was macht uns aus?“) die Attribute „naturverbunden, tatkräftig,
gemeinschaftlich, aufstrebend und überlegt“.
Im
Münsterland zeigen die Menschen Haltung, sie sind souverän und sie führen ein
selbstbestimmtes Leben auf gehobenem Standard. Konkret hebt sich das
Münsterland von anderen in der Wahrnehmung eher ländlich geprägten Regionen aus
Sicht auch der Markenberater durch ein „hohes Maß an Kultiviertheit“ ab.
Schlösser und Burgen, Pferde und Reitrouten, gepflegte Parkanlagen, (Vor)gärten
und Ortsbilder, sowie ein hochwertiges kulturelles Angebot: Diese
Kultiviertheit sei eine regionale Spitzenleistung, ein Alleinstellungsmerkmal
und unentdecktes Markenpotenzial. Zudem wurde
als eine herausragende Qualität des Münsterlandes die Besonderheit des
positiven Wechselspiels zwischen Stadt (insbesondere – aber nicht nur –
Münster) und Land (ländlicher Raum) und insofern auch zusammenpassend die
jeweils kultivierteste „Lebensart“ Münsters und „Landlust“ des ländlichen
Münsterlandes herausgearbeitet.
Unternehmerisch
überdurchschnittlich erfolgreiches Handeln entspringt der Möglichkeit, die das
Münsterland in nahezu einzigartiger Weise wie kaum eine andere Region bietet,
selbstbestimmt zu agieren und Entwicklungsmöglichkeiten auch in Zusammenarbeit
mit den Hochschulen zu nutzen.
Auf
Basis der identifizierten Attribute entwickelten Arbeitsgruppen im Sinne einer
kommunizierbaren Markenidentität ab 2018 Leitprojekte
(„Onboarding@Münsterland“, „Picknick³“ und „münster.land.leben“), die die Marke
„Münsterland“ in herausragender Weise repräsentieren und erfahrbar machen
sollen.
Dabei
steht das Projekt „Onboarding@Münsterland“ für Ankommen als Nutzenprojekt für die Unternehmen im Münsterland zur
Fachkräftesicherung.
Das
Projekt „Picknick³“ ist Zeichen des Lebensgefühls Wohlfühlen als Identifikationsprojekt aller Bürgerinnen und Bürger
des Münsterlandes und derer, die es werden sollen.
Das
Projekt „münster.land.leben“ steht für Hierbleiben
als Projekt, das von hoher gesellschaftlicher Relevanz insbesondere für
ländliche Räume und in der Verflechtung zwischen dem Oberzentrum Münster und
dem ländlichen Raum steht.
Die inhaltliche
Fortentwicklung der drei Leitprojekte sowie deren Kommunikation innerhalb der
Region und die Einbindung einer breiteren Öffentlichkeit standen im weiteren Jahresverlauf
2018 im Fokus der Aktivitäten des Münsterland e.V..
Entsprechend der
politischen Beschlussfassungen stehen dem Münsterland e.V. seit 2018 zur
Entwicklung, dem Aufbau und der langfristigen Pflege der Marke „Münsterland“
jährliche Zuschüsse in Höhe von 0,20 € pro Einwohner/in zur Verfügung.
Insgesamt beträgt das Budget zur Entwicklung der Marke „Münsterland“ rund
325.000 € pro Jahr für notwendiges zusätzliches Personal, Gemeinkosten und
Sachaufwand.
Auf das Jahr 2018
gerechnet waren 3 Mitarbeiter/innen mit insgesamt etwa 1,3 Stellenanteilen
konkret mit der Markenentwicklung beschäftigt. Sie waren u.a. mit der
Koordination der Markenentwicklung, der Weiterentwicklung der Leitprojekte, der
Bündelung von zahlreichen Anfragen und Angeboten zur Markenbildung und den
Leitprojekten, der Organisation und Durchführung öffentlichkeitswirksamer
Veranstaltungen (u.a. eine zentrale, Münsterland weite Veranstaltung mit ca.
350 Gästen sowie 5 Regionalveranstaltungen) sowie dem Aufbau einer neuen, auf
der Markenentwicklung fußenden Internetseite als wichtigste Visitenkarte der
Region beschäftigt.
Neben den
Personalkosten wurden die zusätzlichen Finanzmittel für die nunmehr beendete
Beauftragung der Beratungsfirma Brand Trust, die technische Umsetzung der
Erstellung der neuen Internetseite, die verschiedenen Veranstaltungen (u.a.
Raumkosten, Technik, Catering, Moderation), Marketing- und
Kommunikationsmaßnahmen (u.a. Messestand, Markenbroschüre, Beratungsleistungen)
sowie die Ausschreibung eines Kommunikationskonzeptes für die Marke
„Münsterland“ verwandt.
Da das für die
Markenentwicklung benötigte Personal teilweise erst im Laufe des Jahres
eingestellt wurde sowie die zusätzlich zur Verfügung gestellten Mittel im Jahr
2018 und somit vor der Vergabe eines kostenaufwendigen Kommunikationskonzeptes
nicht vollständig verausgabt wurden, konnten ca. 100.000 € (Stand April 2019)
aus dem Jahr 2018 in das Jahr 2019 übertragen werden.
Im ersten Quartal
2019 wurde ein Marketing- und Kommunikationskonzept ausgeschrieben, das die
Markenkernwerte - auch und besonders im Einklang mit den Leitprojekten -
übersetzt und das Münsterland von innen nach außen innerhalb der Region und
darüber hinaus wahrnehmbar machen soll.
3.
Aufbau der Marke „Münsterland“ (Leitprojekte und
Kommunikationskonzept)
Das Jahr 2019 kann
im Zusammenhang mit dem Markenaufbau als Übergangsjahr bezeichnet werden. Erste
Schritte zur Implementierung sind abgeschlossen. Die Leitprojekte werden weiter
konkretisiert und die Kommunikationsmaßnahmen inkl. Corporate Identity der
Marke „Münsterland“ werden gemeinsam mit der auf Markenkommunikation
spezialisierten Agentur husare aus Emsdetten vorbereitet.
Konkret sollen
nach dem Übergangsjahr 2019 ab dem Jahr 2020 und in den folgenden Jahren
kontinuierlich insbesondere die Leitprojekte, aber auch die weiteren Maßnahmen
und Projekte konsequent und mit Kraft umgesetzt werden, möglichst viele
Mitstreiter und Profiteure gefunden und die Maßnahmen und Leitprojekte deutlich
stärker innerhalb der Region und zukünftig weit darüber hinaus kommuniziert
werden.
Dabei ist zu
berücksichtigen, dass es sich beim Münsterland um eine ausgedehnte
Flächenregion handelt, die mehr als doppelt so groß ist wie etwa das Bundesland
Saarland und mehr Einwohner/innen hat als das Bundesland
Mecklenburg-Vorpommern, aus vier Kreisen mit seinen 65 kreisangehörigen Städten
und Gemeinden, der kreisfreien Stadt Münster sowie als Mitglieder des
Münsterland e.V. aus aktuell vier weiteren dem Münsterland verbundenen Kommunen
besteht, und insofern schon einen hohen, personalintensiven
Koordinierungsbedarf nach sich zieht.
Nachfolgend werden
die vorgesehenen Arbeiten zur Markenkommunikation und für die drei Leitprojekte
zusammenfassend dargestellt und der entsprechende Finanzbedarf ab dem Jahr 2020
prognostiziert.
Die Planungen sind
auf einen dauerhaften Zeitraum ausgerichtet. Zu berücksichtigen ist dabei, dass
es im Laufe des langfristigen Markenaufbaues und der Markenpflege im Zuge einer
regelmäßigen Evaluation durchaus zu
strategischen Anpassungen, etwa bei der inhaltlichen Ausgestaltung von Leitprojekten oder zu Modifizierungen von
Kommunikationsmaßnahmen kommen kann.
3.1
Markenkommunikation
Das im Jahr 2019
ausgeschriebene Marketing- und Kommunikationskonzept hat zum Ziel, die
Markenkernwerte – auch und besonders im Einklang mit den Leitprojekten – in
Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen zu übersetzen und das Münsterland
innerhalb der Region und darüber hinaus wahrnehmbar zu machen. Die
Kommunikation der Marke „Münsterland“ soll identitätsstiftend für die Region
sein, unterschiedliche Themen, Anforderungen und Akteure unter dem Markendach
zusammenbringen und eine deutliche Wahrnehmungssteigerung des Münsterlandes erzielen.
In einem ersten
Schritt sollen die Marke und das Erscheinungsbild bei Vertretern aus Politik,
Wirtschaft, Wissenschaft und Medien bekannt sein. Es geht darum, grundsätzliche
Glaubwürdigkeit zu schaffen, weitere Markenunterstützer zu gewinnen und sogenannte
„quick wins“ zu generieren (u.a. Entwicklung von Logo und Claim, Entwicklung
einer eigenen „Bildsprache“, Imagefilm, neuer Internetauftritt).
In einem zweiten
Schritt sollen die Marke und das Erscheinungsbild einem breiten Publikum in der
Region bekannt werden. Es geht darum, weitere Leistungsträger und Bürgerinnen
und Bürger mit ins Boot zu holen und das Münsterland-Bewusstsein innerhalb der
Region zu stärken (u.a. Ausbau der Online-Kommunikation,
Storytelling-Maßnahmen, Münsterland-Shop mit Merchandising-Artikeln).
In einem dritten
Schritt sollen die Marke und das Erscheinungsbild einem breiten Publikum in der
Region sowie in angrenzenden Regionen bekannt sein. Es geht darum, Bürgerinnen
und Bürger, Fachkräfte, Touristen, Investoren und Unternehmer von den Stärken
und der Attraktivität der Region zu überzeugen (z.B. Social-Media-Kanäle,
Plakatwerbung, Kinowerbung, Messepräsenzen, LKW-Beschriftung).
Grundsätzlich soll
die Attraktivität des Münsterlandes über entsprechende Kommunikationsmaßnahmen
an Bürgerinnen und Bürger, Fachkräfte, Touristen, Investoren und Unternehmer
deutschlandweit und darüber hinaus vermittelt werden.
Konkret handelt es
sich bei den Kommunikationsmaßnahmen gemäß der vom Aufsichtsrat des Münsterland
e.V. einstimmig ausgewählten Kommunikationsagentur husare aus Emsdetten sowie
Überlegungen des Münsterland e.V. mit den Kreisen und der Stadt Münster u.a. um
folgende Bausteine:
·
Entwicklung von Logo und Claim für die Marke „Münsterland“
·
Imagefilme
und ansprechendes Bildmaterial
·
Online-Kommunikation
(Internetseite, Social-Media-Kampagnen, Newsletter, etc.)
·
PR
& Öffentlichkeitsarbeit, Zeitungs-Supplements
·
Printmedien
(Magazine)
·
Großflächige
Plakatwerbung (regional und gezielt überregional/bundesweit)
·
Kinowerbung
·
Messepräsenzen,
Messestand-Module
·
LKW-Beschriftung
·
Münsterland-Shop
mit Merchandising-Artikeln
·
Maßnahmen
des Storytellings (Menschen des Münsterlandes stehen im Mittelpunkt)
Basierend auf den
Kommunikationsempfehlungen der Agentur husare ergibt sich im Jahresmittel ein
Budget von rund 650.000 € pro Jahr für die oben genannten Bausteine für
Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen (inklusive Agenturleistungen, Produktion
von Filmclips, Messepräsenzen und Marketingartikeln sowie Kosten für z.B.
Print-/Onlinewerbung). Hinzu kommen Mittel in Höhe von ca. 200.000 € pro Jahr
für die Qualifizierung und Umsetzung der
Leitprojekte (Sach- und Kommunikationskosten für
z.B. Veranstaltungen, Workshops, Willkommenspakete, Picknick-Equipment u.v.m.),
um das Münsterland entsprechend zu kommunizieren und die Marke mit Inhalten
aufzuladen.
3.2
Leitprojekt
„Onboarding@Münsterland“
Das
Projekt „Onboarding@Münsterland“ ist ein Nutzenprojekt, das alle Unternehmen im
Münsterland dabei unterstützen soll, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu
gewinnen. Es wurde gemeinsam mit gut einem Dutzend großer Unternehmen entwickelt, die an einer Erprobungsphase teilnehmen.
Auf
Wunsch der Unternehmen steht im Mittelpunkt des Services, künftige
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Münsterland willkommen zu heißen und den
häufig damit verbundenen notwendigen Wechsel des Lebensraumes für die ganze
Familie zu unterstützen.
In
einer Erprobungsphase bis Ende des Jahres 2019 arbeiten 13 große Unternehmen
beim Aufbau des „Onboarding@Münsterland“-Services mit. Teilnehmende Unternehmen
sind u.a. apetito, Christopherus-Kliniken, HUESKER, Klinikum Westmünsterland,
LVM Versicherung, Windmöller & Hölscher.
Beginnend
mit dem Jahr 2020 soll die Konzeption des Services fertiggestellt werden, um
das Angebot danach allen Unternehmen im Münsterland zur Verfügung zu
stellen.
Die
Umsetzung des Projektes erfordert die koordinierte Mitwirkung der gesamten
Region, so dass der Personalbedarf auf ein absolutes Mindestmaß beschränkt
werden kann.
Aus
Sicht der Unternehmen und Bewerber entstehen entscheidende qualitative
Mehrwerte:
·
Persönliche,
aktive Betreuung, Zuwendung und „Willkommen-Heißen“ im Münsterland
·
Das
Münsterland als Lebensraum hat eine erheblich höhere Relevanz in der
Wahrnehmung als Kreise, Städte und Gemeinden
·
Verknüpfung
aller Möglichkeiten der Hilfestellung über die Grenzen der Stadt Münster und
der Kreise hinaus im gesamten Münsterland
·
Aus
einer „Holschuld“ der Bewerberin/des Bewerbers wird eine „Bringschuld“ der
attraktiven Region Münsterland
·
Unternehmen
positionieren sich als attraktive Arbeitgeber in einer attraktiven, positiv
wahrgenommenen Region, die auch als Lebensraum für die Bewerber/innen und ihre
Familien hohe Anziehungskraft entfaltet
Den
potenziellen Bewerbern soll der Service schließlich bei allen in Frage
kommenden Herausforderungen bei der Entscheidung für den Lebensraum Münsterland
in qualitativ herausragender Form Hilfestellung anbieten können. Dies beinhaltet
u.a. sowohl die Unterstützung bei der Jobsuche für Partnerin/Partner,
Hilfestellung bei der Suche nach geeigneter Kinderbetreuung oder Schulen, als
auch bei Fragen zu Wohnmöglichkeiten, Kultur- und Freizeitangeboten etc..
Unter
anderem Kommunen, Wirtschaftsförderer, Einrichtungen wie die Agenturen für
Arbeit usw. müssen für die Mitwirkung gewonnen und bei der Stange gehalten
werden. Dies wird bezogen auf die Flächenregion Münsterland einen hohen
Koordinationsaufwand auslösen, der nur mit einem entsprechenden Personalaufwand
zu bewältigen sein wird.
Insgesamt
werden beim Münsterland e.V. für „Onboarding@Münsterland“ drei Personalstellen benötigt. Damit wird der
Kontakt zu den Unternehmen im Münsterland hergestellt, die persönliche
Kontaktaufnahme zu den Bewerberinnen und Bewerbern und ihre Beratung
sichergestellt sowie die Koordination der Hilfestellungen aller in Frage
kommenden Akteure im Münsterland.
Die
Leitung des Onboarding-Services übernimmt eine bereits beim Münsterland e.V.
beschäftigte Mitarbeiterin, die aus vorhandenen Mitteln finanziert werden kann.
Für
die notwendigen zwei weiteren Mitarbeiter/innen ist die Finanzierung nicht
sichergestellt. Der Personalaufwand für zwei Stellenanteile wird mit 150.000 €
(Arbeitgeber-Brutto) kalkuliert, bei einer Gemeinkostenpauschale in Höhe von 25
% sind weitere 37.500 € einzuplanen, so dass insgesamt von einem zusätzlichen
Aufwand in Höhe von 187.500 € pro Jahr auszugehen ist.
Marketing-
und Kommunikationsaufwand für das Projekt „Onboarding@Münsterland“ sind unter
der Position „Marketing- und Kommunikationskonzept“ (Ziffer 3.1)
berücksichtigt.
3.3
Leitprojekt „Picknick³“
„Picknick³“
ist ein Kommunikations- und Identitätsprojekt und bringt die Lebensqualität und
das Lebensgefühl im Münsterland auf den Punkt. Ziel ist es, Picknick zu einem
Markenzeichen der Region zu machen.
Das
Projekt wurde mit zahlreichen Akteuren in der Region entwickelt und wird
stufenweise umgesetzt. Der Schwerpunkt der Start- und Initialphase im Jahr 2019
liegt überwiegend im touristischen Bereich. Gleichwohl sind bereits für 2019
erste „Potenzierungen“ des Themas (z.B. in die Bereiche Wirtschaft und Kultur)
geplant, die dann ab dem Jahr 2020 ausgebaut werden.
Schon
jetzt lässt sich feststellen, dass das Projekt unter den bisher beteiligten
Akteuren (z.B. Gastronomen, Produzenten, touristische Leistungsträger, aber
auch bspw. Wirtschaftsförderungen und Wirtschaftskammern) großen Anklang
findet, weil das Thema „Picknick³“ einerseits neue kommunikative Vermarktungsperspektiven
eröffnet (z.B. Storytelling, Social-Media-Kanäle), andererseits aber auch als
kommunikatives Dach für die bisher und auch in Zukunft wichtigen Schwerpunkte
Radregion und Pferderegion dienen kann. Erste konkrete Überlegungen ab 2020
sind - bei entsprechender Finanzausstattung - etwa die Nutzung des
„Internationalen Tag des Picknicks“ (jeweils am 18. Juni eines Jahres) für die
Organisation und Umsetzung besonderer Picknickformate (z.B. das
beste/größte/leckerste/gesündeste Picknick der Welt).
Die
Umsetzung des Projektes erfordert die koordinierte Mitwirkung der gesamten
Region.
Kommunen,
Stadtmarketingvereine, touristische Leistungsträger, Unternehmen und Netzwerke
müssen für die Mitwirkung gewonnen und dauerhaft motiviert, unterstützt und
begleitet werden. Dies wird bezogen auf die Flächenregion Münsterland einen
hohen Koordinationsaufwand auslösen, der nur mit einem entsprechenden
Personalaufwand zu bewältigen sein wird.
Insgesamt
werden beim Münsterland e.V. zwei
Personalstellen für „Picknick³“ benötigt. Damit wird der Kontakt zu den
o.g. Akteuren hergestellt sowie die Koordination der Hilfestellungen aller in
Frage kommenden Akteure im Münsterland sichergestellt. Dem Münsterland e.V.
obliegt es, „Picknick³“ als Impuls in die Region zu geben, Ideen und Angebote
zu koordinieren, Picknick-Veranstaltungen und Events zu kommunizieren sowie für
die Weiterentwicklung und Qualitätssicherung (z.B. der Picknickinfrastruktur)
zu sorgen. Auch die Entwicklung neuer Picknickprodukte soll angestoßen werden.
Für
die notwendigen Mitarbeiter/innen ist die Finanzierung nicht sichergestellt.
Der Personalaufwand für zwei Stellenanteile wird mit 150.000 €
(Arbeitgeber-Brutto) kalkuliert.
Bei
einer Gemeinkostenpauschale in Höhe von 25 % sind weitere 37.500 € zu kalkulieren,
so dass insgesamt von einem zusätzlichen Aufwand in Höhe von 187.500 € pro Jahr
auszugehen ist.
Der
Marketing- und Kommunikationsaufwand für das Projekt „Picknick³“ sind unter der
Position „Marketing- und Kommunikationskonzept“ (Ziffer 3.1) berücksichtigt.
Für
den Zeitraum ab 2020 ist zu prüfen, ob und in welchem Umfang für die Umsetzung
des Projektes „Picknick³“ zusätzlich auch Fördermittel für z.B. Kreise und
Kommunen eingeworben werden können (z.B. Heimatförderprogramm NRW, LEADER).
3.4
Leitprojekt „münster.land.leben“
Mit
dem Projekt „münster.land.leben“ entwickelt die Fachhochschule Münster (FH
Münster) zukunftsfähige Lösungsideen für den
Gesundheits- und Versorgungssektor. Im Projekt kooperieren mehr als 75 Partner
in der Region, darunter Krankenhäuser, Unternehmen, Kreise, Gemeinden, Kammern
und ehrenamtliche Initiativen. Zu den Teilbausteinen gehören beispielsweise ein
partizipatives Gesundheitsnetzwerk im Kreis Borken und neue, digitale
Interaktionsformen zur Förderung der Gesundheitskompetenz von Bürgerinnen und
Bürgern im Kreis Warendorf. Ziel ist die Steigerung der Lebensqualität in
unserer Region, damit Menschen dauerhaft im Münsterland „hierbleiben“.
Die FH Münster erhält für ihren regionalen Verbund knapp 9 Mio. €
Förderung bei einer Projektlaufzeit von fünf Jahren (2018-2022). Die Förderung
erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im
Rahmen der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“. Aus der bestehenden
Förderung werden 13 Teilprojekte in unterschiedlichen Fachbereichen und
Einrichtungen der FH sowie die Projektkoordination (Projekt- und Transfermanagement-Stellen)
finanziert. Das Projekt ist damit unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten
finanziert.
Maßnahmen,
um das Projekt „münster.land.leben“ „markenkonform“
zu vermitteln und es ggf. mit Blick auf ein übergeordnetes Profil
„Gesundheitsregion Münsterland“ punktuell zu erweitern, können aus den
Fördermitteln des BMBF nicht finanziert werden. Eine emotionale Vermittlung und
strategische Kommunikation des Projektes ist jedoch unabdingbar, wenn
„münster.land.leben“ als Bedeutungsprojekt auf die Marke „Münsterland“
einzahlen soll.
Die
Begleitung und kommunikative Mitsteuerung von „münster.land.leben“ erfolgt im
Rahmen der strategischen Markenführung durch den Münsterland e.V.. Die
Personalanteile sind in den für Markenführung ausgewiesenen Personalkosten
berücksichtigt. Der Marketing- und Kommunikationsaufwand für das Projekt
„münster.land.leben“ wird unter der Position „Marketing- und Kommunikationskonzept“
(Ziffer 3.1) berücksichtigt.
4. Finanzausstattung
Die Umsetzung der Markenstrategie Münsterland unter Federführung
des Münsterland e.V. erfordert eine angemessene Finanzausstattung. Dies haben
auch die Erkenntnisse des bisherigen Prozesses gezeigt. Im Kern geht es darum,
dass der Münsterland e.V. in die Lage versetzt wird, zielgruppenspezifische
Kommunikationsmaßnahmen umzusetzen und die drei Leitprojekte entsprechend der vorstehenden
Zielsetzungen mit dem nötigen Engagement zu realisieren.
Neben
einer angemessenen Finanzausstattung für die verschiedenen
Kommunikationsmaßnahmen sind für die personalintensiven Tätigkeiten eines
Markenaufbaus, der Markenpflege und der Umsetzungsarbeiten insbesondere der
Leitprojekte zusätzliche Mitarbeiter/innen zwingend erforderlich.
Aus den
unter Punkt 3.1 bis 3.4 dargestellten Maßnahmen ergibt sich folgende
tabellarische Kostenaufstellung dauerhaft pro Jahr beginnend mit dem Jahr 2020:
Markenkommunikation (Agenturleistungen,
Produktion & Anzeigen sowie Sach- und Kommunikationskosten für die
Leitprojekte) |
850.000 € |
Leitprojekt
„Onboarding@Münsterland“ (Personal- und Gemeinkosten) |
187.500 € |
Leitprojekt
„Picknick³“ (Personal- und Gemeinkosten) |
187.500 € |
Gesamt |
1.225.000 € |
Diese
Mittel sind auf Basis der bisherigen Erkenntnisse erforderlich, um regional und
überregional nachhaltige Beachtung und Begehrlichkeit für die Marke
„Münsterland“ zu erzielen. Die Region muss - auch im Vergleich zu anderen
Regionen, die oftmals ebenfalls große Anstrengungen unternehmen und teils hohe
Summen investieren - bereit sein, im „Kampf um Köpfe“, Investoren und Touristen
deutlich mehr finanzielles Engagement zu leisten als bisher. Mit einem
zusätzlichen finanziellen Engagement ab 2020 von jährlich ca. 1.225 Mio. €,
idealerweise ergänzt durch weitere größere Finanzmittel aus der
Privatwirtschaft, lassen sich - geschickt eingesetzt - auf Dauer nachhaltige
und nachvollziehbare Erfolge erreichen. Hierbei ist zu betonen, dass dieses
Budget im Vergleich etwa zum Ruhrgebiet, welches allein für eine Imagekampagne
ca. 14 Mio. € pro Jahr investiert, vergleichsweise moderat kalkuliert ist.
Die
Industrie- und Handelskammer sowie die Handwerkskammer haben erklärt, im Falle
entsprechender Beschlüsse der Kommunen den Markenaufbau und die Markenpflege
„Münsterland“ weiterhin zu unterstützen.
Der Münsterland e.V.
stellte die Finanzierung der „Entwicklung einer Markenstrategie“ (Phase 1) aus
eigenen Mitteln sicher.
Die
Industrie- und Handelskammer und die Handwerkskammer übernahmen bereits im
Wesentlichen die Kosten für die „Implementierung der Marke“ mit der Entwicklung
der Leitprojekte (Phase 2).
Nunmehr
sollen der „Markenaufbau und die dauerhafte Markenpflege“ (Phase 3) beginnen,
über deren Finanzierung entsprechende Beschlüsse gefasst werden müssen.
Aktuell erhält der
Münsterland e.V. als Regionalmanagementorganisation für das Münsterland von den
vier Münsterlandkreisen inkl. der kreisangehörigen Städte und Gemeinden sowie
der Stadt Münster neben dem Mitgliedsbeitrag in Höhe von 0,25 € pro
Einwohner/in einen Zuschuss von 0,85 € pro Einwohner/in. Enthalten sind darin
zweckgebunden 0,20 € pro Einwohner/in für die bisherige Markenentwicklung
(siehe unter 2.). Aus diesen seit 2018 zur Verfügung gestellten Mitteln wird
insbesondere das dafür eingesetzte Personal (ca. 3 Stellenanteile seit 2019,
ohne zusätzliches Personal für die Leitprojekte) für die koordinierende
Markenentwicklung Münsterland inkl. 25 % Gemeinkosten, sowie Ausgaben für
markenbezogene Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen, etc. finanziert.
Insgesamt ist dabei jedoch zu berücksichtigen, dass die Grundfinanzierung des
Münsterland e.V. wie auch seiner Vorgängerorganisationen, also außerhalb
gesonderter Zuschüsse etwa für Förderprojekte oder den Markenprozess, in den
letzten 17 Jahren nahezu unverändert geblieben ist, obwohl allein die
Personalkosten durch die allgemeinen Gehaltssteigerungen gemäß dem Verband
kommunaler Arbeitgeber (VKA) zwischen 2008 und 2018 um ca. 25 % gestiegen sind
und weiter steigen werden. Die angesetzte, erforderliche Finanzausstattung
berücksichtigt keine künftigen Anpassungen im Rahmen der allgemeinen
Gehaltssteigerungen nach VKA und Sachkostensteigerungen.
Zur nachhaltigen
Positionierung der Marke „Münsterland“ empfehlen die Landräte der
Münsterland-Kreise, der Oberbürgermeister der Stadt Münster und der Vorstand
des Münsterland e.V. eine Erhöhung des aktuellen
Zuschusses an den Münsterland e.V. in einer Größenordnung von - mindestens -
0,75 € pro Einwohner/in. Dies wird als notwendig und sinnvoll erachtet, um den
konkreten Markenaufbau und langfristig die
Markenpflege entsprechend der vorstehenden Ausführungen schlagkräftig
auszugestalten. Dabei sollen alle Aktivitäten des Münsterland e.V. als
Regionalmanagementorganisation der Region insgesamt zielgerichtet in Einklang
mit der Marke „Münsterland“ ausgerichtet und umgesetzt werden. Die
Markenaktivitäten umfassen dabei bei Weitem nicht nur die drei Leitprojekte und
die Kommunikationsmaßnahmen. Auch alle anderen Aktivitäten des Münsterland e.V.
und vieler weiterer Akteure darüber hinaus, die markenkonform sind, zahlen auf
die Marke „Münsterland“ ein.
5.
Zeitlicher Ablauf einschließlich
Evaluation/Erfolgsmessung
Nachhaltige
Erfolge etwa bei einer Imageuntersuchung lassen sich - wie vergleichende
Untersuchungen etwa im Ruhrgebiet zeigen - erst nach einigen Jahren erkennen.
Insofern bleibt festzuhalten, dass es sich bei Aufbau und Pflege der Marke
„Münsterland“ um einen langfristigen Prozess handelt.
Ein kleiner Teil
der zusätzlichen Finanzmittel muss ggf. zur Erfolgskontrolle der Maßnahmen
verwendet werden. Ein gutes Instrument dafür wäre beispielsweise die in Münster
erfolgreich praktizierte Einwohnerbefragung. Sie könnte als Bürgerbefragung auf
das gesamte Münsterland ausgedehnt werden. Zudem müssen insbesondere
Online-Auswertungen (Internetseite, Social-Media-Kanäle, etc.) und
Media-Analysen als Instrumente der Erfolgsmessung von Maßnahmen dienen.
Die Entwicklung
wird laufend und umfassend evaluiert. So können jederzeit Prozesse und
Maßnahmen angepasst werden, um den langfristigen Erfolg des Markenaufbaues und
der Markenpflege „Münsterland“ sicherzustellen.
6.
Ausblick
Die Markenberater
der Firma Brand Trust haben stets betont, dass die Entwicklung, der Aufbau und
die Pflege einer Marke und damit verbunden eine positive Wahrnehmung des
Münsterlandes gemäß der Markenpositionierung ein längerfristiger Prozess ist
und mindestens 10 Jahre bis zu seiner vollständigen Wirksamkeit benötigt. Daher
ist es wichtig, einen langen Atem zu haben, strategisch, langfristig zu denken
und entsprechende Personal- und Finanzkapazitäten bereitzustellen. Es wäre eine
sinnvolle Investition in den weiteren Erfolg einer prosperierenden Region, die
sich heute den Herausforderungen des Fachkräftemangels, der Sicherstellung der
Attraktivität des Lebens im ländlichen Raum und einer positiven Wahrnehmung als
begehrenswerte Region im Wettbewerb mit anderen Regionen stellen muss. Mit der
vorgeschlagenen Vorgehensweise und Finanzausstattung würden der weitere Aufbau
und die erfolgreiche Etablierung der Marke „Münsterland“ mit großem Nachdruck
vorangetrieben werden können. Die Erfolge werden messbar sein.
Entscheidungsalternative(n):
Zu 2.) Die in der
Sachdarstellung aufgezeigten weiteren Schritte zur Umsetzung der Marke
„Münsterland“ werden abgelehnt.
Zu 3.) Eine Erhöhung des
jährlichen Zuschusses an den Münsterland e.V. um 0,75 € pro Einwohner/in ab dem
Jahr 2020 zur Finanzierung der Umsetzung der Marke „Münsterland“ wird
abgelehnt.
Finanzielle Auswirkungen:
Die Finanzierung des Münsterland e.V. ist
aktuell wie folgt geregelt:
Die Münsterlandkreise und die Stadt Münster
zahlen jährlich 0,25 € je Einwohner/in als Mitgliedsbeitrag. Darüber hinaus
erhält der Verein von den Münsterlandkreisen und der Stadt Münster zu Beginn
jedes Geschäftsjahres einen Zuschuss von derzeit 0,85 € je Einwohner/in, um die
jährlichen Verluste zu decken. Hiervon sind 0,20 € je Einwohner/in
zweckgebunden für den Markenprozess Münsterland. Insgesamt werden somit derzeit
1,10 € je Einwohner/in überwiesen.
Im Zuge einer
Anhebung des Zuschusses um 0,75 € Einwohner/in werden insgesamt 684.500 € im
Haushalt 2020 eingeplant, zusammengesetzt aus dem Mitgliedsbeitrag in Höhe von
0,25 € pro Einwohner/in (92.500 €) sowie einem Zuschuss in Höhe von 1,60 € pro
Einwohner/in (512.000 €).