Betreff
Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kulturveranstaltungen im 1. Halbjahr 2020
Vorlage
0121/2020/KREIS
Art
Beschlussvorlage

Der Ausschuss nimmt den Bericht zur Kenntnis.

 


Rechtsgrundlage:

-

 

Sachdarstellung:

Die Corona-Pandemie hat die Kulturaktivitäten in allen Bereichen stark beeinflusst. Die für das erste Halbjahr 2020 geplanten Veranstaltungen konnten nur noch bis zum 12.03.20 durchgeführt werden. Alle weiteren Veranstaltungen mussten verschoben bzw. abgesagt werden und das kult an sich musste für Besucher/innen geschlossen werden.

 

Gleichzeitig wurde überlegt, wie Kultur trotzdem stattfinden und wie das kult weiterhin wahrgenommen  werden kann. Das Team entwickelte eine Präsenzstrategie, die auch über die Zeit des Schließens Wirkung trägt und das Potential hat, neue Interessengruppen zu aktivieren und überregional zu wirken. Viele Museen bundesweit führten digitale Führungen unter #closedbutopen #MuseenEntdecken ein – auf dieses Medium setzt auch das kult. Bewusst setzte das Haus sich dabei von der ‚klassischen Kuratorenführung‘ ab und ließ mit der Sockenpuppe Rock McSock einen Sympathieträger das kult erkunden, der sowohl jung als auch alt anspricht. Die Filme erscheinen nicht nur auf der homepage und bei facebook, sondern es wurde eigens hierfür ein Youtube-Kanal installiert.

 

Da die Sonderausstellung „Im Westen was Neues – Fußball – Charleston – Bubikopf“, die eigentlich bis zum 13. April 2020 gezeigt werden sollte, frühzeitig geschlossen werden musste, wurden digitale Eindrücke und Filme aus der Sonderausstellung auf der facebook-Seite des kult gezeigt. Darüber hinaus wurden einzelne Objekte der Dauerausstellung auf der Internetseite kulturhistorisch vorgestellt und digital präsentiert.

 

Auch die geplanten Veranstaltungen zum 08.05.2020, dem Gedenktag zu 75 Jahren Kriegsende, konnten nicht stattfinden, alternativ wurde eine Fotopräsentation „Stunde Null im Westmünsterland“ auf der Homepage des kult im Internet gezeigt.

 

Neben diesen digitalen Formaten ist aber zudem ein sogenannter ‚Musemskoffer‘ zum Anfassen entwickelt worden, der insbesondere für Alten- und Seniorenheime angeboten  wird.

 

Sachstand der Kulturveranstaltungen:

 

Prof. Dr. Tobias Hochscherf hielt am 6. Februar 2020  einen Vortrag im Rahmen der Sonderausstellung zum Thema: Von Menschen am Sonntag (1929/1930) zu Babylon Berlin (2017-): Alltag in der Weimarer Republik.

 

Vom 28.02. bis 01.03.2020 fand die diesjährige  Deutsch-Niederländische Grafikbörse  im Vennehof in Borken statt.  Eröffnet wurde die Börse durch Kreisdirektor Dr. Hörster und Bürgermeisterin Schulze Hessing.

 

Zum ersten Mal wurde am 16.02.2020 im Kreis Borken die restaurierte Fassung des Stummfilm-Klassikers „Das Cabinet des Dr. Caligari“ gezeigt. Begleitet wurde der Film live als Filmkonzert vom renommierten Filmmusik-Duo „this honorable fish“.

 

Anlässlich des UNESCO-Welttags des Radios am 13. Februar 2020 wurde der Radio-Teil der Weimar-Ausstellung um einige weitere Objekte bis in die Gegenwart ausgebaut. Der Kurator des Rundfunkmuseums Holstiege (Havixbeck) sowie ein Privatsammler und Funkamateur aus Gronau gaben Führungen zu speziellen Bereichen (Technikgeschichte, Funktionsweise des Radios), Experten aus der Praxis (Radio WMW) gaben Einblicke in ihren Alltag. Kinder konnten sich an einer Station selbst als Nachrichtensprecher versuchen und bekamen ihre Aufnahmen als Erinnerung auf einem USB-Stick mit. In einem Workshop konnten eigene UKW-Radio-Bausätze gebaut werden. Insgesamt kamen rund 250 Besucherinnen und Besucher für diese Aktionen ins Haus.

 

Pfarrer Markus Trautmann aus Dülmen hielt einen Vortrag über „Katholizismus in der Weimarer Republik“ als Ergänzung zur aktuellen Sonderausstellung „Im Westen was Neues“. Die Veranstaltung fand in Kooperation und auf Initiative der Kolpingfamilie Vreden statt.

 

Fußball ist schon im Namen der Sonderausstellung präsent, mit einem Kickerturnier am 06.03.2020 ist dieser noch einmal besonders gewürdigt worden. Rund 24 Mannschaften von jeweils 2-6 Spieler/innen traten an. Insgesamt waren rund 96 Personen dabei.

 

Bei der sog. artnight am 07.03.2020 konnten eigene Kunstwerk geschaffen werden: Malen, kreativ sein und etwas Neues erleben! Unter professioneller Anleitung wurde ein eigenes Kunstwerk erstellt. Dieser Kurs war ausverkauft und ist in Kooperation mit dem Gleichstellungsbüro und dem Kulturamt der Stadt Vreden sowie Aktuelles Forum VHS Ahaus durchgeführt worden.

 

Die Archive im kult – Stadtarchiv Vreden und Kreisarchiv Borken – haben sich mit einem Tag der offenen Tür, Mitmachaktionen (Schreibwerkstatt für Kinder und Erwachsene, #kultarchiv) und Archivführungen am 08.03.2020 am Tag der Archive beteiligt.

 

Beim Heimatverein Lünten stellte Dr. Tschuschke am 08.03.2020 seinen Vortrag „Mittelalterliche Landwehren“ vor.

 

Der Bund Katholischer Unternehmer e.V. organisierte am 11.03.2020 einen Gesprächsabend zum Thema „Soziale Marktwirtschaft“ mit rd. 40 Teilnehmer/innen. Die Abendveranstaltung griff das Thema „70 Jahre Soziale Marktwirtschaft – Made in Vreden“ auf; die Impulsreferate von Dr. Christoph Holtwisch (Bürgermeister der Stadt Vreden), Dr. Volker Tschuschke (kult – Westmünsterland), Bruder Karsten-Johannes Kruse (Haus Früchting), Thomas Nünning (Adveniat e.V.) und Markus Classen (Vorsitzender BKU-Diözesangruppe Münster) schlugen den Bogen von der Entstehung der Sozialen Marktwirtschaft bis zu einem Ausblick in die Zukunft der bundesdeutschen Wirtschaftsordnung und lieferten die Grundlage für eine angeregte Diskussion mit und innerhalb des Auditoriums.

 

In Reihe der Ahauser Schlosskonzerte hat das Konzert am 16.02.2020 (Sestetto Straivari) noch unter guter Beteiligung stattfinden können, das ausverkaufte Konzert (Sjaella – Vocalensemble) am 15.03. ist auf den 28.02.2021 verschoben worden.

Die Konzertreihe „Sommer Schlösser Virtuosen“, die im Juni/Juli stattfinden sollte, musste abgesagt werden, da in den Konzerträumen die notwendigen Hygiene- und Sicherheitsmaß­nahmen nicht erfüllt werden können. In Abstimmung mit der Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung wurde dem Ensemble Kölner Kammerorchester in Aussicht gestellt, im nächsten Jahr die Reihe komplett zu begleiten.

Die Reihe Trompetenbaum & Geigenfeige kann an den sieben Sonntagen vom 26.07. bis 06.09.2020 mit besonderem Hygienekonzept (Anlage) durchgeführt werden.

Im August sollte die Reihe summerwinds im kult gastieren. Die Reihe wurde im April von Seiten der GWK abgesagt.

 

Abgesagt werden mussten folgende Aktivitäten:

 

  • Mediencamp „Aufbruch: Neue Zeiten“ in  Kooperation mit dem JugendFilmClub Köln geplant für den 13. - 15.03.20

§  Tanzworkshop und Tanztee in Kooperation mit Borken Rot-Weiß geplant für den 05.04.20

  • Workshop mit den beteiligten Künstlerinnen des RKP-Projektes „Vielfalt“ – 07.04.20

§  Bauernmarkt in Vreden in Kombination mit dem Dialektfestival „Grenze(n)loos Plat(t)“ geplant für 12.07.20

  • Internationaler Museumstag am 17. Mai 2020 ist durch den Hauptveranstalter Deutscher Museumstag deutschlandweit als Präsenzveranstaltung abgesagt worden. Alternativ finden unter einem gemeinsamen Hashtag gebündelt Online-Aktionen statt, an dem sich auch das kult beteiligt.
  •             E-Sport Turnier mit Großbildleinwand-Projektion auf dem Marktplatz zur Europameisterschaft geplant für 29.06.20

 

 

Verschoben worden sind folgende Formate:

 

  • Kinderkonzert im kult geplant für 22.03 20
  • Vortrag: Künstlerinnen um 1900; Daniele Schmidt geplant für 31. März 20
  • Nooit weer – Nie wieder – Kooperationsprojekt zum gemeinsamen Gedenken und Feiern „75 Jahre Befreiung der Niederlande von der deutschen Besatzung“ geplant für 05.04 – 31.05.20
  • Lesung „Mein Vater hat nie geschossen“ von Michael Hülskemper  geplant für 29.04. 20
  • Lesung und Werkstattgespräch „Kriegsende und Neubeginn in Vreden aus Sicht eines Vredener Jungen. Tagebuchaufzeichnungen von Josef Bußmann ausgewählt und vorgestellt von Gertraud Holtermanns“ – geplant für den 6. 05 20
  • Artnight geplant für 07. 05 20                    
  • Filmvorführung zum Thema ‚75 Kriegende‘ – Beeld & Verhaal. Es wurden Zeitzeugen interviewt dies- und jenseits der Grenze zu ihren Erlebnissen bei Kriegsende geplant für 10.05.20

 


 

Auch in der Heimatpflege mussten das Finale des Plattdeutschen Lesewettbewerbs auf Kreisebene und die Frühjahrtagungen der Heimatvereine in den Bereichen Ahaus, Borken und Bocholt verschoben werden

 

Das Gremium der Kreisheimatpflege Borken hat -gemeinschaftlich mit den Heimatvereinen des Kreises-, eine Idee entwickelt, um die Senioren- und Pflegeheime in der Corona-Pandemiezeit zu unterstützen.

Es wird zurzeit eine Broschüre mit Texten und Liedern erstellt, die Heimatvereine zum Teil in Plattdeutsch zur Verfügung gestellt haben. Diese Broschüre soll von den Senioren selbst genutzt werden können, gleichzeitig kann diese auch in den Gruppenangeboten zum Singen und Vorlesen eingesetzt werden. Sollte das Interesse und die Anfrage bestehen, können anhand der gelieferten Texte weitere Broschüren erstellt werden.

 

 

Perspektiven der Kulturaktivtäten

 

Erste Lockerungen sind mittlerweile bereits umgesetzt worden, da  Museen und  Ausstellungen, Bibliotheken und Archive unter strikter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregelungen und teilweise weiteren Auflagen wieder öffnen dürfen, ist das kult ab 7. Mail 2020. wieder für Besucher/innen geöffnet.

Ab dem 11.05. können kleinere Konzerte und andere öffentliche Aufführungen unter freiem Himmel ermöglicht werden. Bei Einhaltung strenger Regelungen, Mund-Nasen-Bedeckung sowie einem mit der örtlichen Behörde abgestimmten Konzept sind solche Aufführungen grundsätzlich auch in Gebäuden zulässig.

Ab dem 30.05. sollen Kinos sowie kleineren Theatern, Opern und Konzerthäusern eine Wiedereröffnung ermöglicht werden, sofern der Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen Besuchern gewährleistet werden kann und die Einrichtungen ein Zutrittskonzept für den Einlass sowie das Verlassen der Häuser vorlegen können. Das von den Häusern vorzulegende Zutrittskonzept sieht u.a. vor, dass zwischen haushaltsfremden Besuchern jeweils zwei Sitzplätze freizuhalten sind und Vorkehrungen zum Schutz der im Bühnenbereich tätigen Personen getroffen werden. Zudem soll verstärkt Ordnungspersonal eingesetzt werden, um Menschenansammlungen im Warte- und Pausenbereich zu verhindern.

Bei den großen Theatern, Opern und Konzerthäusern, bei denen die Anpassung an die Bedingungen der Pandemie eine etwas längere Vorbereitungszeit erfordert, ist wie bei Großveranstaltungen eine Wiederaufnahme des regulären Aufführungsbetriebs zum Start der nächsten Spielzeit ab dem 1. September realistisch.

 

Entscheidungsalternative(n):

Nein, lediglich Kenntnisnahme

 


Finanzielle Auswirkungen:             Ja   Nein

Höhe der finanziellen Auswirkungen:                                                                            

Anpassung im laufenden Haushalt erforderlich:                     Ja                Nein      

(ggf. weitere Erläuterungen)

Produkt Nr./Bezeichnung:

Kontengruppe Nr./Bezeichnung:

Finanzierungsbeteiligung Dritter:                                            Ja                Nein      

(ggf. weitere Erläuterungen)

Finanzielle Auswirkungen in Folgejahren:                              Ja                Nein      

(ggf. weitere Erläuterungen)

 


  


Klimafolgenabschätzung:

Klimafolgen, die sich aus dem Beschluss ergeben, sind

 positiv

 nicht zu erwarten / sind nicht ersichtlich

 nicht wesentlich (z.B. in Folge von Geringfügigkeit, fehlender Unmittelbarkeit, sich weitgehend neutralisierender Wechselwirkungen)

 negativ – Klimaschonendere Alternativen

 kommen aus Sicht der Verwaltung nicht in Betracht (bei Bedarf Ausführungen durch FE), weil…

 werden von der Verwaltung aus folgenden Gründen nicht vorgeschlagen

(z.B. Wirtschaftlichkeit, Kosten, technische Risiken, Verlässlichkeit, etc.): Ausführungen durch FE