Der Ausschuss für Wirtschaft, Verkehr und Bauen unterstützt die Beauftragung der Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Bahnstrecke Bad Bentheim – Gronau.
Sachdarstellung:
Die Städte Bad Bentheim und Gronau liegen ca. 13 km voneinander
entfernt. Die Stadt Bad Bentheim hat knapp 16.000 Einwohner, während Gronau ca.
48.000 Einwohner hat. Zwischen beiden Städten verlief eine Strecke der
Bentheimer Eisenbahn, auf der bis 1966 Schienenpersonennahverkehr (SPNV)
stattfand. Der südliche Teil der Strecke ist nicht mehr vorhanden.
Die Städte Bad Bentheim und Gronau sind ihrerseits gut an bestehende
regional bzw. überregional genutzte Eisenbahnstrecken angebunden. Von Bad
Bentheim fahren IC-Züge bis Amsterdam im Westen sowie Osnabrück, Hannover und
weiter bis nach Berlin im Osten. SPNV-Verbindungen bestehen nach Hengelo,
Neuenhaus sowie Rheine, Osnabrück und bis nach Bielefeld. Vom Bahnhof Gronau
gibt es SPNV-Verbindungen nach Enschede, Dortmund und Münster, dort bestehen
Anschlüsse an den Fernverkehr.
Eine Verbindung der beiden Städte über eine Eisenbahnstrecke kann als
direkte Verbindung die Reisezeiten verringern, die Verbindungsattraktivität
verbessern und damit die Fahrgastzahlen erhöhen. Außerdem könnte Gronau so
einen besseren Anschluss an den Fernverkehr erhalten. Zusätzliche
Fahrgastpotentiale können aus den Angebotsverbesserungen bei der Anbindung der
Stadt Gronau durch eine S-Bahn Münsterland gewonnen werden, die sich derzeit in
der Planung befindet. So sollen insbesondere die Verbindungen nach Münster und
Enschede ausgebaut werden.
Aus den Vorüberlegungen ergaben sich zwei mögliche Korridore: Von Bad
Bentheim über Achterberg und weiter Richtung Süden zunächst über die ehemalige
Trasse, Einführung in die Strecke 407 östlich von URENCO sowie von Bad Bentheim
bis zum Bundeswehrdepot in Ochtrup-Brechte und dann in südwestlicher Richtung
parallel zur Autobahn A31 bis zur Kbs 407.
Vor diesem Hintergrund möchten der Kreis Borken, die Stadt Gronau,
Landkreis Grafschaft Bentheim, die Stadt Bad Bentheim und die Bentheimer
Eisenbahn AG eine Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung des SPNV erstellen
lassen, die Federführung liegt aufgrund des größeren niedersächsischen Streckenanteils
bei der Bentheimer Eisenbahn. Hier wird also nicht der NWL tätig, gleichwohl
wird er fachlich eingebunden. Der ZVM hat in seiner Sitzung am 25.08.2020
beschlossen, den münsterländischen Anteil dieser Studie aus dem Teilraumkonto
des ZVM zu finanzieren. Dabei geht es um einen Kostenanteil i.H.v. 22.500 €.
Inwieweit der NWL bei einem positiven Ergebnis die Kosten erstattet, wird zu
einem späteren Zeitpunkt besprochen.