Betreff
Machbarkeitsstudie Reaktivierung Bahnstrecke Bad Bentheim – Gronau
Vorlage
0222/2020/KREIS/1
Art
Beschlussvorlage

Der Ausschuss für Wirtschaft, Verkehr und Bauen unterstützt die Beauftragung der Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Bahnstrecke Bad Bentheim – Gronau.


Sachdarstellung:

Die Städte Bad Bentheim und Gronau liegen ca. 13 km voneinander entfernt. Die Stadt Bad Bentheim hat knapp 16.000 Einwohner, während Gronau ca. 48.000 Einwohner hat. Zwischen beiden Städten verlief eine Strecke der Bentheimer Eisenbahn, auf der bis 1966 Schienenpersonennahverkehr (SPNV) stattfand. Der südliche Teil der Strecke ist nicht mehr vorhanden.

Die Städte Bad Bentheim und Gronau sind ihrerseits gut an bestehende regional bzw. überregional genutzte Eisenbahnstrecken angebunden. Von Bad Bentheim fahren IC-Züge bis Amsterdam im Westen sowie Osnabrück, Hannover und weiter bis nach Berlin im Osten. SPNV-Verbindungen bestehen nach Hengelo, Neuenhaus sowie Rheine, Osnabrück und bis nach Bielefeld. Vom Bahnhof Gronau gibt es SPNV-Verbindungen nach Enschede, Dortmund und Münster, dort bestehen Anschlüsse an den Fernverkehr.

Eine Verbindung der beiden Städte über eine Eisenbahnstrecke kann als direkte Verbindung die Reisezeiten verringern, die Verbindungsattraktivität verbessern und damit die Fahrgastzahlen erhöhen. Außerdem könnte Gronau so einen besseren Anschluss an den Fernverkehr erhalten. Zusätzliche Fahrgastpotentiale können aus den Angebotsverbesserungen bei der Anbindung der Stadt Gronau durch eine S-Bahn Münsterland gewonnen werden, die sich derzeit in der Planung befindet. So sollen insbesondere die Verbindungen nach Münster und Enschede ausgebaut werden.

Aus den Vorüberlegungen ergaben sich zwei mögliche Korridore: Von Bad Bentheim über Achterberg und weiter Richtung Süden zunächst über die ehemalige Trasse, Einführung in die Strecke 407 östlich von URENCO sowie von Bad Bentheim bis zum Bundeswehrdepot in Ochtrup-Brechte und dann in südwestlicher Richtung parallel zur Autobahn A31 bis zur Kbs 407.

Vor diesem Hintergrund möchten der Kreis Borken, die Stadt Gronau, Landkreis Grafschaft Bentheim, die Stadt Bad Bentheim und die Bentheimer Eisenbahn AG eine Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung des SPNV erstellen lassen, die Federführung liegt aufgrund des größeren niedersächsischen Streckenanteils bei der Bentheimer Eisenbahn. Hier wird also nicht der NWL tätig, gleichwohl wird er fachlich eingebunden. Der ZVM hat in seiner Sitzung am 25.08.2020 beschlossen, den münsterländischen Anteil dieser Studie aus dem Teilraumkonto des ZVM zu finanzieren. Dabei geht es um einen Kostenanteil i.H.v. 22.500 €. Inwieweit der NWL bei einem positiven Ergebnis die Kosten erstattet, wird zu einem späteren Zeitpunkt besprochen.