Anfrage der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN v. 22.01.2021
Sachdarstellung:
Nach Meldungen in diversen Medien werden aus Deutschland in großem
Umfang lebende Nutztiere in Staaten außerhalb der EU verbracht. Unter den
Zielstaaten sind auch solche, in denen europäische Tierschutzstandards
regelmäßig nicht eingehalten werden. Das sind nach Angaben des
Tierärzte-Bundesverbandes Ägypten, Algerien, Aserbeidschan, Irak, Iran,
Kasachstan, Libanon, Libyen, Marokko, Türkei, Tunesien, Turkmenistan und
Usbekistan (sog. „Hochrisikostaaten“).
Vor diesem Hintergrund bitten wir um die Beantwortung der folgenden
Fragen in der kommenden Sitzung des Ausschusses für Sicherheit und Ordnung:
1. In welchem Umfang
wurden Tierexporte aus dem Kreis Borken in sog. Hochrisikostaaten in diesem und
im letzten Jahr genehmigt? Bitte nach Zielstaat differenziert darstellen.
2. Zur Rechtslage:
Welche Kriterien prüft das Veterinäramt des Kreises vor Freigabe dieser
Transporte, und gab es 2019/20 Beanstandungen?
3. Hat das
Veterinäramt rechtliche Möglichkeiten, die Freigabe eines Transportes zu
verweigern, wenn bestimmte Zielstaaten betroffen sind?
4. Wie findet die
Überwachung der Auflagen für die Transporte hinsichtlich Ruhezeiten, Fütterung
und Temperaturen im Transporter statt? Was wäre zu tun, um die Überwachung
möglichst lückenlos zu gestalten?
5. Welche Maßnahmen
wären zu treffen, um Tiertransporte in sog. Hochrisikostaaten vollständig
auszuschließen?
Mit freundlichen Grüßen
Jens Steiner
Monika Logermann
Ernst Brüninghaus
(DIE LINKE)