Betreff
Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen; Ergänzung der Kreisentwicklungsstrategie "Kompass 2035" ("Starke Wirtschaft", Route 16)
Vorlage
0048/2023/KREIS
Art
Antrag Bündnis 90/DIE GRÜNEN

Der Text des Entwurfs der Kreisentwicklungsstrategie „Kompass 2035“ wird um die fett gedruckten Passagen ergänzt:


Regionale (Bio-)Land- und Forstwirtschaft unterstützen

Der Kreis Borken mit seiner besonderen Grenzlage ist nach wie vor eine Region mit einer starken Landwirtschaft. Den Themenfeldern Tierseuchenvorbeuge und Tierschutz kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu. Sie sind permanente Aufgaben der Kreisverwaltung zum Schutz des gesamtwirtschaftlich wichtigen Tierhaltungsstandortes. Die risikoorientierte Überwachung von landwirtschaftlichen Betrieben sichert die erforderlichen Tierwohlstandards. Eine gut aufgestellte Veterinärverwaltung trägt dazu bei, den Strukturwandel proaktiv begleiten zu können. Durch Diversifizierung der Produktpalette, die eigene Vermarktung regionaler Produkte in Hofläden und -cafés, die Erzeugung erneuerbarer Energie und andere innovative Maßnahmen gelingt es, regionale Wertschöpfungsketten zu schließen und zu festigen. All das dient dem Ziel, die landwirtschaftlichen Betriebe als Gestaltende der Münsterländer Park- und Kulturlandschaft zu stärken. Die energiewirtschaftliche Betätigung der hiesigen Landwirtschaft fördert gleichzeitig den Weg des Westmünsterlandes zur Energieautarkie. Gleichzeitig gilt es, Anstrengungen der regionalen Landwirtschaft zur Verbesserung ihrer Klimaresilienz zu begleiten, Nährstoffkreisläufe effizienter zu nutzen und im Idealfall gänzlich zu schließen. Ganz aktuell ist die erfolgreiche Bewerbung des Münsterlandes als sog. Öko-Modellregion. Zunächst für drei Jahre (2022-25) befristet wird die Koordination der entsprechenden Aktivitäten auf Münsterlandebene in drei prioritären Handlungsfeldern erfolgen: Erhöhung des Bio-Anteils in der Außer-Haus-Versorgung, Erweiterung und Stärkung des Vertriebs von Bio-Lebensmitteln, Identifizierung und Schließung von Lücken in der regionalen Bio-Wertschöpfungskette. Die Ökomodellregion verfolgt das Ziel den Flächenanteil der ökologischen Landwirtschaft auf mindestens 20% zu erhöhen. Die regionale Vermarktung von Produkten aus ökologischer ebenso wie aus konventioneller Landwirtschaft stärkt dabei die lokale Wertschöpfung und Selbstverständnis des Westmünsterlands als landwirtschaftlich geprägte Region. Ein weiteres Betätigungsfeld liegt zukünftig in der verstärkten Anwendung von Smart City-Lösungen für landwirtschaftliche Anwendungen. Beispielsweise ermöglicht die LoRaWAN-Technologie die Übertragung von Bodenmesswerten, auf deren Grundlage sich Düngung und Beregnung punktgenau steuern lassen.

Mit freundlichen Grüßen

gez.

Jens Steiner