Der Text des Entwurfs der
Kreisentwicklungsstrategie „Kompass 2035“ wird um die fett gedruckten Passagen
ergänzt:
Regionale (Bio-)Land- und Forstwirtschaft unterstützen
Der Kreis Borken mit seiner besonderen Grenzlage ist nach wie vor eine
Region mit einer starken Landwirtschaft. Den Themenfeldern Tierseuchenvorbeuge
und Tierschutz kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu. Sie sind permanente
Aufgaben der Kreisverwaltung zum Schutz des gesamtwirtschaftlich wichtigen
Tierhaltungsstandortes. Die risikoorientierte Überwachung von
landwirtschaftlichen Betrieben sichert die erforderlichen Tierwohlstandards.
Eine gut aufgestellte Veterinärverwaltung trägt dazu bei, den Strukturwandel
proaktiv begleiten zu können. Durch Diversifizierung der Produktpalette, die
eigene Vermarktung regionaler Produkte in Hofläden und -cafés, die Erzeugung
erneuerbarer Energie und andere innovative Maßnahmen gelingt es, regionale
Wertschöpfungsketten zu schließen und zu festigen. All das dient dem Ziel, die
landwirtschaftlichen Betriebe als Gestaltende der Münsterländer Park- und
Kulturlandschaft zu stärken. Die energiewirtschaftliche Betätigung der hiesigen
Landwirtschaft fördert gleichzeitig den Weg des Westmünsterlandes zur
Energieautarkie. Gleichzeitig gilt es, Anstrengungen der regionalen
Landwirtschaft zur Verbesserung ihrer Klimaresilienz zu begleiten,
Nährstoffkreisläufe effizienter zu nutzen und im Idealfall gänzlich zu
schließen. Ganz aktuell ist die erfolgreiche Bewerbung des Münsterlandes
als sog. Öko-Modellregion. Zunächst für drei Jahre (2022-25) befristet wird die
Koordination der entsprechenden Aktivitäten auf Münsterlandebene in drei
prioritären Handlungsfeldern erfolgen: Erhöhung des Bio-Anteils in der
Außer-Haus-Versorgung, Erweiterung und Stärkung des Vertriebs von
Bio-Lebensmitteln, Identifizierung und Schließung von Lücken in der regionalen
Bio-Wertschöpfungskette. Die Ökomodellregion verfolgt das Ziel den
Flächenanteil der ökologischen Landwirtschaft auf mindestens 20% zu erhöhen.
Die regionale Vermarktung von Produkten aus ökologischer ebenso wie aus
konventioneller Landwirtschaft stärkt dabei die lokale Wertschöpfung und
Selbstverständnis des Westmünsterlands als landwirtschaftlich geprägte Region.
Ein weiteres Betätigungsfeld liegt zukünftig in der verstärkten Anwendung von
Smart City-Lösungen für landwirtschaftliche Anwendungen. Beispielsweise
ermöglicht die LoRaWAN-Technologie die Übertragung von Bodenmesswerten, auf
deren Grundlage sich Düngung und Beregnung punktgenau steuern lassen.
Mit freundlichen Grüßen
gez.
Jens Steiner