Der Jugendhilfeausschuss beschließt im
Hinblick auf den Ausbau der Kindertagesbetreuung in Isselburg, dass die
Trägerschaft für zwei weitere Kita-Gruppen der Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk
Recklinghausen (AWO) mit der Maßgabe übertragen wird, auch bereits eine
erforderlich werdende Übergangslösung einzurichten.
Rechtsgrundlage:
SGB VIII,
Kinderbildungsgesetz
Beschluss des
Jugendhilfeausschusses vom 10.05.2016
Sachdarstellung:
Für den Sozialraum Isselburg werden in der
mittelfristigen Betreuungsbedarfsplanung Mehrbedarfe in der
Kindertagesbetreuung durch hohe Geburtenzahlen, eine gestiegene U3-Nachfrage
sowie vor allem durch hohe Zuzugszahlen ausgewiesen. Besonders im Ortsteil
Anholt wurden vermehrt Bedarfe durch den Bezug des Baugebiets „Linders Feld“
hervorgerufen. Bereits im aktuellen Anmeldeverfahren für das Kindergartenjahr 2023/24
wird dieser Bedarfsanstieg deutlich.
Für die kommenden
Jahre ist mit weiteren Bedarfszuwächsen zu rechnen. Die Nachfragequoten im U2-
und U3-Bereich liegen bislang noch im mittleren Bereich, so dass ein
mittelfristiger Anstieg zu weiteren Betreuungsbedarfen führt, die in dieser
Altersklasse nur sehr kurzfristig umzusetzen sind.
Die AWO-Kita
Heinz-Trox-Straße wurde zum 01.08.2019 als dreigruppige Einrichtung in Betrieb
genommen; eine Erweiterung auf fünf Gruppen wurde seinerzeit bereits im
Planungsverfahren mitbedacht. Die nun vorgesehene Umsetzung wäre demnach
zeitnah möglich. Eine Realisierung zum Kindergartenjahr 2024/25 ist denkbar.
Sowohl der Investor als auch der Träger der Einrichtung könnten sich diese
Erweiterung um zwei Gruppen grundsätzlich vorstellen.
Da es im
Stadtgebiet für das Kindergartenjahr 2023/24 noch ungedeckte Bedarfe gibt, hat
sich der Träger bereit erklärt, eine Übergangsgruppe für dieses
Kindergartenjahr in der AWO-Kita Heinz-Trox-Straße bereitzustellen.
Bei einem
Mehrbedarf von zwei Gruppen kommt grundsätzlich die Errichtung einer neuen Kita
mit einem Trägerauswahlverfahren zur Unterstützung der Konzept- und
Trägervielfalt in Betracht und der Jugendhilfeausschuss hat sich auch bei
Erweiterungen bestehender Einrichtungen diese Entscheidung vorbehalten.
In der
Kita-Betreuung wird grundsätzlich die Durchbetreuung von aufgenommenen
U2/U3-Kindern bis zur Einschulung angestrebt. Im ersten Umsetzungsjahr wird mit
der Erweiterung naturgemäß ein starker U3-Schwerpunkt abgebildet. Unter Berücksichtigung
einer ausgewogenen Belegung in den Altersjahrgängen sowie gegebenenfalls einer
Änderung in den Gruppenstrukturen nach den tatsächlichen Bedarfen eines
Kindergartenjahres ist eine Durchbetreuung der Kinder bis zur Einschulung
umsetzbar und bedarfsentsprechend für den Sozialraum Isselburg.
In der mehrpoligen
Ortsstruktur der Stadt Isselburg werden die Bedarfe aus dem Ortsteil Vehlingen
im Wesentlichen über die Kitas in den Ortsteilen Anholt und Isselburg versorgt.
Die Erweiterung der AWO-Kita Anholt um zwei Gruppen ist auch über die aktuell
besonders hohen Kinderzahlen hinaus neben den geplanten Ausbauschritten im
Ortsteil Isselburg (Neubau für die DRK-Kita in der Übergangslösung
Strombergschule, Übergangsgruppe AWO-Kita Hortensienweg) langfristig durch die
konkrete weitere Wohnbaugebietsplanung in Isselburg tragfähig.
Zudem sind
aufgrund der höheren betriebswirtschaftlichen Herausforderungen
(Personaleinsatz, Vertretungsfähigkeit, Belegungsplanung,
Flexibilisierungsangebote, Kostenstruktur etc.) und des dynamischen
Kita-Ausbaus der letzten Jahre kaum noch Träger für eine zweigruppige
Einrichtung zu gewinnen. Mit einer auf fünf Gruppen erweiterten Kita lassen
sich diese Herausforderungen deutlich besser bewältigen.
Aufgrund dieser
Ausgangsbedingungen sehen die Verwaltung und auch die Stadt Isselburg
erhebliche Vorteile für eine Vergabe der Trägerschaft von zwei zusätzlichen
Gruppen an die Arbeiterwohlfahrt (AWO), sodass eine entsprechende Beauftragung
dieses Trägers vorgeschlagen wird und auf ein offenes
Interessenbekundungsverfahren zur Trägersuche verzichtet werden soll. Die Stadt
Isselburg hat sich im Rahmen der politischen Beratung zur Standortsuche für die
DRK-Kita und zur Einrichtung der Übergangsgruppe an der AWO-Kita Anholt für
diese dauerhafte Ausbauoption ausgesprochen.