Betreff
Vergabe der Trägerschaft für zwei weitere Kita-Gruppen in Isselburg; Erweiterung der AWO-Kita Heinz-Trox-Straße in Anholt
Vorlage
0142/2023/KREIS
Art
Beschlussvorlage

Der Jugendhilfeausschuss beschließt im Hinblick auf den Ausbau der Kindertagesbetreuung in Isselburg, dass die Trägerschaft für zwei weitere Kita-Gruppen der Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Recklinghausen (AWO) mit der Maßgabe übertragen wird, auch bereits eine erforderlich werdende Übergangslösung einzurichten.

 


Rechtsgrundlage:

SGB VIII, Kinderbildungsgesetz

Beschluss des Jugendhilfeausschusses vom 10.05.2016

 

Sachdarstellung:

Für den Sozialraum Isselburg werden in der mittelfristigen Betreuungsbedarfsplanung Mehrbedarfe in der Kindertagesbetreuung durch hohe Geburtenzahlen, eine gestiegene U3-Nachfrage sowie vor allem durch hohe Zuzugszahlen ausgewiesen. Besonders im Ortsteil Anholt wurden vermehrt Bedarfe durch den Bezug des Baugebiets „Linders Feld“ hervorgerufen. Bereits im aktuellen Anmeldeverfahren für das Kindergartenjahr 2023/24 wird dieser Bedarfsanstieg deutlich.

Für die kommenden Jahre ist mit weiteren Bedarfszuwächsen zu rechnen. Die Nachfragequoten im U2- und U3-Bereich liegen bislang noch im mittleren Bereich, so dass ein mittelfristiger Anstieg zu weiteren Betreuungsbedarfen führt, die in dieser Altersklasse nur sehr kurzfristig umzusetzen sind.

Die AWO-Kita Heinz-Trox-Straße wurde zum 01.08.2019 als dreigruppige Einrichtung in Betrieb genommen; eine Erweiterung auf fünf Gruppen wurde seinerzeit bereits im Planungsverfahren mitbedacht. Die nun vorgesehene Umsetzung wäre demnach zeitnah möglich. Eine Realisierung zum Kindergartenjahr 2024/25 ist denkbar. Sowohl der Investor als auch der Träger der Einrichtung könnten sich diese Erweiterung um zwei Gruppen grundsätzlich vorstellen.

Da es im Stadtgebiet für das Kindergartenjahr 2023/24 noch ungedeckte Bedarfe gibt, hat sich der Träger bereit erklärt, eine Übergangsgruppe für dieses Kindergartenjahr in der AWO-Kita Heinz-Trox-Straße bereitzustellen.

Bei einem Mehrbedarf von zwei Gruppen kommt grundsätzlich die Errichtung einer neuen Kita mit einem Trägerauswahlverfahren zur Unterstützung der Konzept- und Trägervielfalt in Betracht und der Jugendhilfeausschuss hat sich auch bei Erweiterungen bestehender Einrichtungen diese Entscheidung vorbehalten.

In der Kita-Betreuung wird grundsätzlich die Durchbetreuung von aufgenommenen U2/U3-Kindern bis zur Einschulung angestrebt. Im ersten Umsetzungsjahr wird mit der Erweiterung naturgemäß ein starker U3-Schwerpunkt abgebildet. Unter Berücksichtigung einer ausgewogenen Belegung in den Altersjahrgängen sowie gegebenenfalls einer Änderung in den Gruppenstrukturen nach den tatsächlichen Bedarfen eines Kindergartenjahres ist eine Durchbetreuung der Kinder bis zur Einschulung umsetzbar und bedarfsentsprechend für den Sozialraum Isselburg.

In der mehrpoligen Ortsstruktur der Stadt Isselburg werden die Bedarfe aus dem Ortsteil Vehlingen im Wesentlichen über die Kitas in den Ortsteilen Anholt und Isselburg versorgt. Die Erweiterung der AWO-Kita Anholt um zwei Gruppen ist auch über die aktuell besonders hohen Kinderzahlen hinaus neben den geplanten Ausbauschritten im Ortsteil Isselburg (Neubau für die DRK-Kita in der Übergangslösung Strombergschule, Übergangsgruppe AWO-Kita Hortensienweg) langfristig durch die konkrete weitere Wohnbaugebietsplanung in Isselburg tragfähig.

Zudem sind aufgrund der höheren betriebswirtschaftlichen Herausforderungen (Personaleinsatz, Vertretungsfähigkeit, Belegungsplanung, Flexibilisierungsangebote, Kostenstruktur etc.) und des dynamischen Kita-Ausbaus der letzten Jahre kaum noch Träger für eine zweigruppige Einrichtung zu gewinnen. Mit einer auf fünf Gruppen erweiterten Kita lassen sich diese Herausforderungen deutlich besser bewältigen.

Aufgrund dieser Ausgangsbedingungen sehen die Verwaltung und auch die Stadt Isselburg erhebliche Vorteile für eine Vergabe der Trägerschaft von zwei zusätzlichen Gruppen an die Arbeiterwohlfahrt (AWO), sodass eine entsprechende Beauftragung dieses Trägers vorgeschlagen wird und auf ein offenes Interessenbekundungsverfahren zur Trägersuche verzichtet werden soll. Die Stadt Isselburg hat sich im Rahmen der politischen Beratung zur Standortsuche für die DRK-Kita und zur Einrichtung der Übergangsgruppe an der AWO-Kita Anholt für diese dauerhafte Ausbauoption ausgesprochen.