Betreff
Fachkräfteoffensive des Kreises Borken: Ergänzung und Unterstützung der Wirksamkeit der Maßnahmen des Service Onboarding@Münsterland zur Gewinnung und Sicherung von Fachkräften für den Kreis Borken
Vorlage
0294/2023/KREIS
Art
Beschlussvorlage

1.    Der Beteiligung des Kreises Borken an der Fachkräfteoffensive für den Kreis Borken wird zugestimmt.

2.    Zur Projektplanung und -umsetzung werden federführend durch die WFG Borken Zuwendungen aus der Förderrichtlinie für neue Interkommunale Kooperationen in Nordrhein-Westfalen beantragt. Die WFG für den Kreis Borken wird ermächtigt, diesen Beschluss der Bezirksregierung Münster zur Antragstellung vorzulegen.

 

 


Sachdarstellung:

 

Hintergrund

Die kommunalen Wirtschaftsförderungen im Kreis Borken spüren zunehmend den Druck, die Unternehmen bei der immer schwieriger werdenden Gewinnung von Fachkräften außerhalb der Region zu unterstützen. So entwickelte sich aus diesem Kreis der kommunalen Wirtschaftsförderungen die Projektidee einer gemeinsamen Fachkräfteoffensive für den Kreis Borken. Dabei sollen bestehende Aktivitäten zielgerichtet ergänzt werden.

Durch den Service Onboarding@Münsterland und den Markenbildungsprozess für das Münsterland werden der Kreis Borken und die Kommunen beim Standortmarketing sowie bei der Gewinnung und dem Onboarding von Fachkräften von außerhalb der Region unterstützt. Der Service richtet sich dabei sowohl an (neue) Fachkräfte als auch an Arbeitgeber. Durch das Angebot werden Fachkräfte beim Ankommen und Arbeitgeber in der Region bei der Fachkräftesicherung unterstützt. Die regionale Initiative wird von zahlreichen Arbeitgebern und Wirtschaftsakteuren des Münsterlandes unterstützt und vom Münsterland e.V. mit Unterstützung zahlreicher Institutionen der Region umgesetzt. Es sollen die Stärken der Region sichtbar und durch gemeinsame Initiativen erlebbar gemacht werden.

 

Zielsetzung

Mit einer ergänzenden Fachkräfteoffensive soll regionalen Unterschieden und der branchenspezifischen Heterogenität der Wirtschaftsstandorte und der Unternehmen noch besser Rechnung getragen werden. Durch einen teilregionalen Ansatz können die spezifischen Anforderungen der Wirtschaft im Kreis Borken stärker Berücksichtigung finden.

Insoweit kann mit der nun konzipierten gezielten Fachkräfteoffensive für den Kreis Borken der Service Onboarding@Münsterland im Kreis Borken unterstützt und der Markenbildungsprozess gestärkt werden, um mehr Fachkräfte für die Unternehmen im Kreis Borken zu gewinnen. Inhaltlich soll sich die Fachkräfteoffensive an die Kampagne des Münsterland e.V. anlehnen, sie erweitern und ihre Wirksamkeit unterstützen. Die Inhalte des Projekts wurden daher in enger Abstimmung mit dem Münsterland e.V. entwickelt. Dabei sollen insbesondere die regionalen Besonderheiten berücksichtigt und bei Bedarf in den Vordergrund gestellt werden.

Zudem sollen im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit Synergien geschaffen werden, die sowohl die Ressourcen in den Kommunen schonen als auch die Wirksamkeit des münsterlandweiten Standortmarketing und Markenbildungsprozesses verstärken. Zugleich können Potenziale innerhalb des Kreises Borken nutzbringend für das Standortmarketing eingesetzt werden, z. B. indem Unternehmen und Arbeitgeber als Multiplikatoren für gemeinsame Aktionen gewonnen werden. Durch ein gemeinsames, abgestimmtes Handeln kann eine stärkere Sichtbarkeit von Arbeitgebern und Kommunen im Kreis Borken erzielt werden.

 

Vorhabensbeschreibung

Insgesamt sollen vier Bausteine bei der Fachkräfteoffensive zum Tragen kommen:

1.    Marketing-Kampagnen (inner- und außerhalb der Region), deren Kampagnenziele, Zielgruppen, Werbeinhalte etc. zwischen den Kampagnenpartnern abgestimmt und in Zusammenarbeit mit dem Münsterland e.V. und weiteren regionalen Partnern entwickelt und umgesetzt werden. Hierdurch sollen regionale Potenziale aktiviert und regionalspezifische Eigenschaften stärkere Berücksichtigung finden.

2.    Branchenspezifische Recruiting-Maßnahmen (außerhalb der Region, z. B. durch Messeteilnahmen, Präsenz auf Hochschulinformationstagen u. a.) zur Verstärkung der Präsenz und der zielgruppenspezifischen Sichtbarkeit der Wirtschaftsregion.

3.    Schaffung einer zusätzlichen Anlauf- und Informationsstelle für regionale Unternehmen und für zuwanderungswillige Menschen im Kreis Borken, in Zusammenarbeit mit und zur Ergänzung der bereits etablierten Beratung durch den Münsterland e. V.

4.    Entwicklung eines gemeinsamen kommunalen Konzepts zur Erweiterung von Onboarding- und Willkommensaktivitäten für Neulinge in den Städten und Gemeinden (z. B. kommunale Willkommenspakete und Informationsangebote sowie Veranstaltungen für Arbeitgeber und (potentielle) Arbeitnehmer).

 

Einzelheiten werden in einer Konzeptionsphase in den ersten Monaten des Projekts festgelegt.

 

Projektpartner und Koordination

Partner der Fachkräfteoffensive sollen alle 17 Kommunen des Kreises, der Kreis Borken, der Münsterland e.V. sowie, als Antragssteller und federführende Stelle, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken mbH (WFG) sein. Zur Koordination des Projekts soll, analog zur Nacht der Ausbildung, ein Lenkungskreis geschaffen werden. Die operative Durchführung des Projekts übernimmt die WFG in enger Abstimmung mit diesem Lenkungskreis und dem Münsterland e. V..

 

Finanzierung und Kostenauswirkung

Übersicht der Gesamtausgaben (drei Jahre Förderphase, plus mind. zwei Jahre Durchführungsphase)

 

erforderliche zuwendungsfähige Ausgaben

(10% Eigenanteil)

erforderliche Ausgaben ohne Förderung

(100% Eigenmittel)

 

Gesamt mit Förderung

2024

2025

2026

Gesamt ohne Förderung

2027

2028

in EUR

Sachausgaben

55.000

10.000

20.000

25.000

20.000 

10.000

10.000

Dienstleistungen

65.000

25.000

25.000

15.000

10.000 

5.000

5.000

Personalausgaben

180.000

60.000

60.000

60.000

Eigenleistung WFG

40.000

Eigenleistung WFG

20.000

Eigenleistung WFG

20.000

Summe grundsätzlich zuwendungsfähiger Ausgaben

 

300.000

                95.000

             105.000

             100.000

 

70.000

 

35.000

 

35.000

Eigenanteile

30.000 (10%)

70.000 (100%)

 

Die Umsetzung des Vorhabens steht unter dem Vorbehalt einer Finanzierung der Maßnahmen über das Programm „Förderung interkommunaler Zusammenarbeit“ (IKZ NRW) des MHKBD NRW. Für die Antragsstellung sind Ratsbeschlüsse der Projektpartner erforderlich. Der Fördersatz beträgt 90 % der zuwendungsfähigen Ausgaben. Den Eigenanteil trägt, analog zu anderen Projekten, die WFG. Die Inhalte des Projektes können im 4. und 5. Jahr mit reduziertem Aufwand durch vorhandenes Personal der WFG in Eigenleistung fortgeführt werden. Auf Seiten der Kommunen und des Kreises entstehen keine zusätzlichen Kosten. Ihre Beteiligung bezieht sich im Wesentlichen auf die inhaltlich-fachliche Mitwirkung und Steuerung im projektbezogenen Lenkungskreis.

 

 

 

Entscheidungsalternative(n):

Ja.

Dem Beschlussvorschlag wird nicht zugestimmt.


  


  


Klimafolgenabschätzung:

Klimafolgen, die sich aus dem Beschluss ergeben, sind

 positiv

 nicht zu erwarten / sind nicht ersichtlich

 nicht wesentlich (z.B. in Folge von Geringfügigkeit, fehlender Unmittelbarkeit, sich weitgehend neutralisierender Wechselwirkungen)

 negativ – Klimaschonendere Alternativen

 kommen aus Sicht der Verwaltung nicht in Betracht (bei Bedarf Ausführungen durch FE), weil…

 werden von der Verwaltung aus folgenden Gründen nicht vorgeschlagen

(z.B. Wirtschaftlichkeit, Kosten, technische Risiken, Verlässlichkeit, etc.): Ausführungen durch FE