1.
Der Beteiligung des
Kreises Borken an der Fachkräfteoffensive für
den Kreis Borken wird zugestimmt.
2.
Zur Projektplanung und -umsetzung werden
federführend durch die WFG Borken Zuwendungen aus der Förderrichtlinie für neue
Interkommunale Kooperationen in Nordrhein-Westfalen beantragt. Die WFG für den
Kreis Borken wird ermächtigt, diesen Beschluss der Bezirksregierung Münster zur
Antragstellung vorzulegen.
Sachdarstellung:
Hintergrund
Die kommunalen
Wirtschaftsförderungen im Kreis Borken spüren zunehmend den Druck, die
Unternehmen bei der immer schwieriger werdenden Gewinnung von Fachkräften
außerhalb der Region zu unterstützen. So entwickelte sich aus diesem Kreis der
kommunalen Wirtschaftsförderungen die Projektidee einer gemeinsamen
Fachkräfteoffensive für den Kreis Borken. Dabei sollen bestehende Aktivitäten
zielgerichtet ergänzt werden.
Durch den Service Onboarding@Münsterland und den Markenbildungsprozess für das Münsterland werden der Kreis Borken
und die Kommunen beim Standortmarketing sowie bei der Gewinnung und dem
Onboarding von Fachkräften von außerhalb der Region unterstützt. Der Service
richtet sich dabei sowohl an (neue) Fachkräfte als auch an Arbeitgeber. Durch
das Angebot werden Fachkräfte beim Ankommen und Arbeitgeber in der Region bei
der Fachkräftesicherung unterstützt. Die regionale Initiative wird von
zahlreichen Arbeitgebern und Wirtschaftsakteuren des Münsterlandes unterstützt
und vom Münsterland e.V. mit Unterstützung zahlreicher Institutionen der Region
umgesetzt. Es sollen die Stärken der Region sichtbar und durch gemeinsame
Initiativen erlebbar gemacht werden.
Zielsetzung
Mit einer ergänzenden Fachkräfteoffensive
soll regionalen Unterschieden und der branchenspezifischen Heterogenität der
Wirtschaftsstandorte und der Unternehmen noch besser Rechnung getragen werden.
Durch einen teilregionalen Ansatz können die spezifischen Anforderungen der
Wirtschaft im Kreis Borken stärker Berücksichtigung finden.
Insoweit kann mit der nun
konzipierten gezielten Fachkräfteoffensive für den Kreis Borken der Service
Onboarding@Münsterland im Kreis Borken unterstützt und der
Markenbildungsprozess gestärkt werden, um mehr Fachkräfte für die Unternehmen
im Kreis Borken zu gewinnen. Inhaltlich soll sich die Fachkräfteoffensive an
die Kampagne des Münsterland e.V. anlehnen, sie erweitern und ihre Wirksamkeit
unterstützen. Die Inhalte des Projekts wurden daher in enger Abstimmung mit dem
Münsterland e.V. entwickelt. Dabei sollen insbesondere die regionalen
Besonderheiten berücksichtigt und bei Bedarf in den Vordergrund gestellt
werden.
Zudem sollen im Rahmen der
interkommunalen Zusammenarbeit Synergien geschaffen werden, die sowohl die
Ressourcen in den Kommunen schonen als auch die Wirksamkeit des
münsterlandweiten Standortmarketing und Markenbildungsprozesses verstärken.
Zugleich können Potenziale innerhalb des Kreises Borken nutzbringend für das
Standortmarketing eingesetzt werden, z. B. indem Unternehmen und Arbeitgeber
als Multiplikatoren für gemeinsame Aktionen gewonnen werden. Durch ein
gemeinsames, abgestimmtes Handeln kann eine stärkere Sichtbarkeit von
Arbeitgebern und Kommunen im Kreis Borken erzielt werden.
Vorhabensbeschreibung
Insgesamt sollen vier Bausteine bei der Fachkräfteoffensive zum Tragen
kommen:
1. Marketing-Kampagnen
(inner- und außerhalb der Region), deren Kampagnenziele, Zielgruppen,
Werbeinhalte etc. zwischen den Kampagnenpartnern abgestimmt und in Zusammenarbeit
mit dem Münsterland e.V. und weiteren regionalen Partnern entwickelt und
umgesetzt werden. Hierdurch sollen regionale Potenziale aktiviert und
regionalspezifische Eigenschaften stärkere Berücksichtigung finden.
2. Branchenspezifische
Recruiting-Maßnahmen (außerhalb der Region, z. B. durch Messeteilnahmen,
Präsenz auf Hochschulinformationstagen u. a.) zur Verstärkung der Präsenz und
der zielgruppenspezifischen Sichtbarkeit der Wirtschaftsregion.
3. Schaffung
einer zusätzlichen Anlauf- und Informationsstelle für regionale Unternehmen und
für zuwanderungswillige Menschen im Kreis Borken, in Zusammenarbeit mit und zur
Ergänzung der bereits etablierten Beratung durch den Münsterland e. V.
4. Entwicklung
eines gemeinsamen kommunalen Konzepts zur Erweiterung von Onboarding- und
Willkommensaktivitäten für Neulinge in den Städten und Gemeinden (z. B.
kommunale Willkommenspakete und Informationsangebote sowie Veranstaltungen für
Arbeitgeber und (potentielle) Arbeitnehmer).
Einzelheiten werden in einer Konzeptionsphase in den ersten Monaten des
Projekts festgelegt.
Projektpartner und Koordination
Partner der Fachkräfteoffensive sollen alle 17 Kommunen des Kreises, der Kreis Borken, der Münsterland e.V.
sowie, als Antragssteller und federführende Stelle, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft
für den Kreis Borken mbH (WFG) sein. Zur Koordination des Projekts soll, analog
zur Nacht der Ausbildung, ein Lenkungskreis geschaffen werden. Die operative
Durchführung des Projekts übernimmt die WFG in enger Abstimmung mit diesem
Lenkungskreis und dem Münsterland e. V..
Finanzierung und Kostenauswirkung
Übersicht der Gesamtausgaben
(drei Jahre Förderphase, plus mind. zwei Jahre Durchführungsphase) |
|||||||
|
erforderliche
zuwendungsfähige Ausgaben (10% Eigenanteil) |
erforderliche Ausgaben ohne
Förderung (100% Eigenmittel) |
|||||
|
Gesamt mit Förderung |
2024 |
2025 |
2026 |
Gesamt ohne Förderung |
2027 |
2028 |
in EUR |
|||||||
Sachausgaben |
55.000 |
10.000 |
20.000 |
25.000 |
20.000 |
10.000 |
10.000 |
Dienstleistungen |
65.000 |
25.000 |
25.000 |
15.000 |
10.000 |
5.000 |
5.000 |
Personalausgaben |
180.000 |
60.000 |
60.000 |
60.000 |
Eigenleistung WFG 40.000 |
Eigenleistung WFG 20.000 |
Eigenleistung WFG 20.000 |
Summe grundsätzlich
zuwendungsfähiger Ausgaben |
300.000 |
95.000 |
105.000 |
100.000 |
70.000 |
35.000 |
35.000 |
Eigenanteile |
30.000 (10%) |
70.000 (100%) |
Die Umsetzung des Vorhabens
steht unter dem Vorbehalt einer Finanzierung der Maßnahmen über das Programm „Förderung
interkommunaler Zusammenarbeit“ (IKZ NRW) des MHKBD NRW. Für die Antragsstellung sind Ratsbeschlüsse der Projektpartner
erforderlich. Der Fördersatz beträgt 90 % der zuwendungsfähigen Ausgaben. Den
Eigenanteil trägt, analog zu anderen Projekten, die WFG. Die Inhalte des
Projektes können im 4. und 5. Jahr mit reduziertem Aufwand durch vorhandenes
Personal der WFG in Eigenleistung fortgeführt werden. Auf Seiten der Kommunen
und des Kreises entstehen keine zusätzlichen Kosten. Ihre Beteiligung bezieht
sich im Wesentlichen auf die inhaltlich-fachliche Mitwirkung und Steuerung im
projektbezogenen Lenkungskreis.
Entscheidungsalternative(n):
Ja.
Dem Beschlussvorschlag wird nicht zugestimmt.
Klimafolgenabschätzung:
Klimafolgen, die sich aus dem Beschluss ergeben, sind
positiv
nicht zu erwarten / sind nicht ersichtlich
nicht wesentlich (z.B. in Folge von Geringfügigkeit, fehlender Unmittelbarkeit, sich weitgehend neutralisierender Wechselwirkungen)
negativ – Klimaschonendere Alternativen
kommen aus Sicht der Verwaltung nicht in Betracht (bei Bedarf Ausführungen durch FE), weil…
werden von der Verwaltung aus folgenden Gründen nicht vorgeschlagen
(z.B. Wirtschaftlichkeit, Kosten,
technische Risiken, Verlässlichkeit, etc.): Ausführungen
durch FE