Der Kreistag beschließt das Smart Region Konzept für den Kreis Borken.
Sachdarstellung:
I.
Ausgangssituation
Durch
digitale Technologien und durch eine Vielzahl sozialer, technischer,
wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Innovationen kann das Leben im
öffentlichen Raum lebenswerter, effizienter, technologisch fortschrittlicher,
ökologischer und sozial inklusiver gestaltet werden. Die 17 Städte und
Gemeinden im Kreis Borken beschäftigen sich schon seit Längerem mit dem Thema
Smart City und sind frühzeitig in einen gegenseitigen Austausch getreten, um
voneinander zu lernen und Projektideen gemeinsam umzusetzen.
Mit
erfolgreicher Implementierung eines Smart City-Koordinators bei der
Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken mbH (WFG) im Jahr 2021
wurde das Thema konzeptionell und inhaltlich weiter vorangetrieben. Gemeinsam
mit den Kommunen und unter Einbindung einer Vielzahl von Akteurinnen und
Akteuren wurden in mehreren Workshops eine Standortbestimmung durchgeführt, die
Herausforderungen für die weitere Entwicklung in den Kommunen und im Kreis
Borken analysiert sowie darauf aufbauend geeignete Handlungsansätze
identifiziert. Auf diese Weise konnte mittels eines gemeinsamen und
abgestimmten Prozesses das Smart Region Konzept für den Kreis Borken als
umfangreiche Handlungsansätze für den gesamten Kreis erarbeitet werden (vgl.
Anlage).
II.
Handlungskonzept und Organisationsstruktur
In
Arbeitsgruppentreffen wurden insgesamt 120 Projektideen identifiziert. Hieraus
wurden die 53 relevantesten Smart City-Projekte mit dem höchsten
Nutzen-Potenzial ausgewählt. Unter Einbeziehung von Vertreterinnen und
Vertretern aller 17 Kommunen, der Kreisverwaltung, der WFG sowie des AIW und
des Zweckverbandes KAAW durchliefen diese 53 Projektideen ein
Bewertungsverfahren, aus dem final 31 Projekte für das Smart Region-Konzept
ausgewählt wurden. Diese wurden in 19 mittel- bis langfristig für eine Umsetzung
vorgesehene Projekte sowie 12 kurzfristig umsetzbare „Quick-Win-Projekte“
unterteilt.
Die
Umsetzung soll zukünftig weiterhin in thematischen Arbeitsgruppen erfolgen und
durch die WFG koordiniert werden. Die jeweilige Projektbearbeitung erfolgt in
projektbezogenen Arbeitsteams, deren Federführung von einem oder mehreren
Projektpartnern übernommen wird und die fachlich und operativ für die jeweilige
Maßnahmenumsetzung verantwortlich sind. Gleichzeitig soll in begleitenden
Arbeitsgruppen der Wissenstransfer auf weitere interessierte Kommunen sowie ein
regelmäßiger Austausch stattfinden, um den Umsetzungssachstand zu spiegeln und
Unterstützungsbedarfe für die Lösung umsetzungsrelevanter Fragen abzustimmen.
Parallel
werden Umsetzung und Fortschreibung des Smart Region-Konzepts fortlaufend von
der WFG evaluiert und überprüft. Ebenso übernimmt die WFG die einheitliche
Kommunikation der Smart Region Kreis Borken nach außen und erarbeitet mögliche
Beteiligungsformate. Zu letzteren könnte entsprechend der Beschlussfassung des
Kreistags z.B. ein Hackathon zählen, also eine Veranstaltung, in deren Rahmen
Fragestellungen vorgegeben oder in Arbeitsgruppen kollaborativ identifiziert
sowie prototypisch gelöst werden.
Darüber
hinaus berichtet die WFG in den Sitzungen des Lenkungskreises und in der
Bürgermeisterkonferenz sowie bedarfsweise in den politischen Gremien des
Kreises und der kreisangehörigen Kommunen über den Sachstand und die nächsten
Umsetzungsschritte des Smart Region Konzepts.
Abb.: Arbeits- und
Organisationsstruktur der Smart Region Kreis Borken
Der
Lenkungskreis übernimmt die fachliche Steuerung der Umsetzung und
Fortschreibung des Smart Region Konzepts und setzt sich aus Vertreterinnen und
Vertretern der kreisangehörigen Kommunen, der Kreisverwaltung, der WFG und der
KAAW zusammen. Die politische Steuerung der Konzeptumsetzung und Fortschreibung
obliegt der Bürgermeisterkonferenz sowie den politischen Gremien von Kreis und
Kommunen.
III.
Ausblick
Nach
Abstimmung mit dem Kreis und allen Kommunen wurden Projektgruppen zu den
„Quick-Win-Projekten“ gebildet. In der jetzt laufenden Umsetzungsphase werden
diese Gruppen fortlaufend zusammengebracht, um die Ausarbeitung und Umsetzung
voranzutreiben. Zu den ersten „Kick-Off Meetings“ zählen aus den
Handlungsfeldern Mobilität und Freizeit, Kultur und Tourismus die Projekte
Nachbarschaftliches Carsharing, Nachbarschaftliches Lastenrad und Smarter
Verleihschrank. In den Projektgruppen wird zunächst die konkrete Umsetzung
überprüft und weiter geplant sowie die Verantwortlichkeit weiterer Aufgaben
festgelegt. Im Vordergrund steht hierbei der vertiefende fachliche Austausch
zwischen den Akteuren, um die Erarbeitung von Lösungen zur Projektumsetzung
voranzutreiben. Später sollen auch weitere, für eine mittel- bis langfristige
Umsetzung vorgesehene Projekte in Angriff genommen werden.
Wie
bisher soll ein/e Smart Region-Koordinator/in bei der Umsetzung der Projekte
unterstützen und die oben beschrieben Aufgaben koordinieren. Die
Vollzeit-Personalstelle wird weiterhin bei der WFG angesiedelt und für drei
Jahre befristet.
Anlage: Smart
Region Konzept für den Kreis Borken_Stand Oktober 2023
Entscheidungsalternative(n):
Der Kreistag beschließt das Smart Region Konzept für den Kreis Borken nicht bzw. mit Anpassungen.
Klimafolgen, die sich aus dem Beschluss ergeben, sind
positiv
nicht zu erwarten / sind nicht ersichtlich
nicht wesentlich (z.B. in Folge von Geringfügigkeit, fehlender Unmittelbarkeit, sich weitgehend neutralisierender Wechselwirkungen)
negativ – Klimaschonendere Alternativen
kommen aus Sicht der Verwaltung nicht in Betracht (bei Bedarf Ausführungen durch FE), weil…
werden von der Verwaltung aus folgenden Gründen nicht vorgeschlagen
(z.B. Wirtschaftlichkeit, Kosten, technische Risiken, Verlässlichkeit, etc.): Ausführungen durch FE