Der Jugendhilfeausschuss nimmt die Ergebnisse des 2. Controllingberichts zum 31.07.2007 zur Kenntnis.
Rechtsgrundlage:
§ 26 Abs. 2 und 3 der Kreisordnung in Verbindung mit dem Kreistagsbeschluss vom 21.05.2002 (Vorlagen-Nr. 2002/0215) über die Geschäftsanweisung zur budgetorientierten Haushaltswirtschaft
Sachdarstellung:
Entsprechend der Verfahrensregeln zur budgetorientierten Haushaltswirtschaft wird zum 31.07. eines Jahres der 2. Controllingbericht erstellt. Dabei werden entsprechend den Darstellungen des produktorientierten Haushalts Aussagen zu den Kennzahlen und Finanzdaten gemacht.
Die Auswertung der Daten für den 2. Controllingbericht 2007 zeigt, dass in einigen Produkten mit wesentlichen Abweichungen von der Planung gerechnet werden muss. Auch wenn das im 1. Controllingbericht mitgeteilte Defizit im Bereich der Kindertagseinrichtungen geringer ausfällt als zunächst angenommen, beläuft sich das Defizit des Budgets 02 nach derzeitigem Stand auf 1,1 Mio. EUR. Neben den Kosten für die Tagespflege entstehen vor allem Mehraufwendungen in den Produkten 02.03.02 – Familienunterstützende Hilfen und 02.03.03 – Hilfen außerhalb der Familie
Soweit sich in einzelnen Produktgruppen voraussichtlich wesentliche Änderungen zum Haushaltsplan 2007 ergeben werden, sind sie im Folgenden dargestellt.
Veränderungen bei den Kennzahlen und Finanzen im
Einzelnen
1.
Produkt 02.01.01 – Kinder- und
Jugendarbeit
Finanzen |
Plan |
vorauss. Veränderung |
Erläuterung |
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Aufwand |
Ertrag |
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Förderung von Einrichtungen
und Verbänden |
1.030.000 |
-50.000 |
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Unbesetzte Stellenanteile in
einigen Einrichtungen/ Jugendhäusern auf Grund von Fluktuation führen zu
Minderaufwand. |
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2.
Produkt 02.02.01 – Förderung von Kindern
in Tageseinrichtungen und Tagespflege
Kennzahl |
Plan |
vorauss. Veränderung |
Erläuterung |
|
Anzahl
der durchschnittlich in Tagespflege finanziell geförderten Kinder |
95 |
+75 |
Für die Förderung von Kindern
in Tagespflege besteht ein hoher Bedarf. Die Nachfrage ist deutlich höher als
bei der Haushaltsplanung 2007 angenommen. Bereits im 1. Controllingbericht
war von durchschnittlich 150 Kindern in Tagespflege ausgegangen worden. Nach
der derzeitigen Entwicklung wird davon ausgegangen, dass im Jahr 2007
durchschnittlich 170 Kinder in Tagespflege sind. |
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Finanzen |
Plan |
vorauss. Veränderung |
Erläuterung |
|||
|
|
Aufwand |
Ertrag |
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Betriebskostenzuschüsse für
Tageseinrichtungen (netto) |
12.880.000 |
+520.000 |
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Bereits im 1.
Controllingbericht wurden die Unsicherheiten dargestellt, die eine überplanmäßige
Ausgabe erwarten ließen. Auf der Basis der heute bekannten Daten ist
absehbar, dass die Landeszuweisungen für die Betriebskosten um ca. 120
T-EUR geringer ausfallen werden, als zu Jahresbeginn veranschlagt. Vom
Fachbereich sind andererseits höhere Zuschüsse an die Träger der
Kindertageseinrichtungen zu zahlen. Beide Ursachen führen zu dem
prognostizierten Defizit von 520 T-EUR. |
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Kinder in Tagespflege |
170.000 |
+230.000 |
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Auf Grund deutlich steigender
Fallzahlen (s. Erläuterung zur Kennzahl) steigen die Kosten für die
Tagespflege. |
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3.
Produkt 02.03.02 – Familienunterstützende
Hilfen
Kennzahl |
Plan |
vorauss. Veränderung |
Erläuterung |
|
durchschnittliche
Zahl der Familien in Sozialpädagogischen Familienhilfen (§ 31 SGB VIII)
freier Träger und anderer Anbieter |
210 |
+10 |
Die Zahl der betreuten
Familien steigt seit einigen Jahren kontinuierlich an. Im Jahr 2005 waren es
188 Familien, im Jahr 2006 bereits 200 und aktuell sind es 219 Familien. |
|
durchschnittliche
Zahl der Kinder und Jugendlichen in Tagesgruppen (§ 32 SGB VIII) |
13 |
-3 |
Zum 31.12.2007 wird eine der
im Einzugsbereich des Fachbereichs gelegenen Tagesgruppen, nämlich die in
Borken, geschlossen, da kein Bedarf mehr erkennbar ist. Zur Zeit sind 10
Kinder/Jugendliche in einer Tagesgruppe. Es wird davon ausgegangen, dass
keine neuen Belegungen in einer Tagesgruppe erfolgen. |
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Finanzen |
Plan |
vorauss. Veränderung |
Erläuterung |
|||
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|
Aufwand |
Ertrag |
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Flexible Erziehungshilfen
für Minderjährige |
2.400.000 |
+200.000 |
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Die Fallzahlen steigen
kontinuierlich (vgl. Erläuterung zur Kennzahl 02.03.02.13). Der Ansatz 2007
war zurückhaltend geplant worden. Neben steigenden Fallzahlen führen auch
die im Durchschnitt gestiegenen Kosten je Fall zu deutlichen Mehrausgaben. |
||
Erziehung in Tagesgruppen
(§ 32 SGB VIII) |
300.000 |
-50.000 |
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Einsparung auf Grund rückläufiger
Fallzahlen (vgl. Erläuterung zur Kennzahl). |
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4.
Produkt 02.03.03 – Hilfen außerhalb der
Familie
Kennzahl |
Plan |
vorauss. Veränderung |
Erläuterung |
|
Anzahl
der durchschnittlich in Familienpflege untergebrachten Kinder, Jugendlichen
und jungen Volljährigen bei eigener Kostenträgerschaft |
80 |
+4 |
Die Zahl der
Vollzeitpflegefälle steigt nach wie vor leicht an. |
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Anzahl
der durchschnittlich in Heimpflege/betreuten Wohnformen untergebrachten
Kinder, Jugendlichen und jungen Volljährigen bei eigener Kostenträgerschaft |
84 |
+2 |
Während noch im 1.
Controllingbericht ein Rückgang der Fallzahlen feststellbar war, muss jetzt
insgesamt von einem Anstieg ausgegangen werden. Die Zahl der Volljährigen in
dieser Hilfeart ist deutlich rückläufig, die Zahl der Minderjährigen jedoch
steigend. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen allgemeinen
Trend, sondern um die Unterbringung mehrerer Kinder aus einigen wenigen
Familien. |
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Finanzen |
Plan |
vorauss. Veränderung |
Erläuterung |
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|
|
Aufwand |
Ertrag |
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Hilfen außerhalb der
Familie: Kostenbeiträge für fremde Fälle |
155.000 |
|
+60.000 |
Nach derzeitigen Schätzungen
anhand der Einnahme-entwicklung wird von einer Mehreinnahme ausgegangen. |
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Kostenerstattung für Hilfen
außerhalb der Familie für fremde Fälle (Minderjährige und Volljährige) |
1.220.000 |
|
+140.000 |
Die Kosten für Fälle in
Vollzeitpflege liegen mit 290 T-EUR über dem Haushaltsansatz. Die Kosten
hierfür werden – zeitversetzt – von anderen Kostenträgern erstattet. Es wird
davon ausgegangen, noch im Jahr 2007 eine Mehreinnahme von 140 T-EUR
realisieren zu können. |
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Hilfen außerhalb der
Familie für andere Kostenträger (Minderjährige und Volljährige) |
1.450.000 |
+290.000 |
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||
Vollzeitpflege |
700.000 |
+150.000 |
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Höhere Fallzahlen (s.
Erläuterung zur Kennzahl) und deutlich gestiegene Kosten je Fall, vor allem
durch Unterbringung in sog. Westf. Pflegefamilien, führen zu Mehrausgaben. |
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Heimerziehung
(Minderjährige und Volljährige) |
3.780.000 |
+120.000 |
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S. Erläuterung zur Kennzahl. |
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Hilfen zur Erziehung
(eigene Kostenerstattungsfälle) für Minderjährige und Volljährige |
270.000 |
-80.000 |
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Erstmals 2007 wurde für die
eigenen Kostenerstattungsfälle eine separate Position eingerichtet. Die
Kostenerstattungen an andere Jugendhilfeträger fallen niedriger aus als
zunächst angenommen. |
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Finanzen |
|
vorauss. Veränderung |
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Aufwand |
Ertrag |
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Summe |
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1.330.000 |
200.000 |
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5.
Budgetausgleich
Nach derzeitiger Kalkulation ergibt sich ein Defizit im Budget 02 von 1.130 T-EUR. Durch intensive Einnahmeerwirtschaftung vor allem im Bereich der wirtschaftlichen Jugendhilfe und UVG wird versucht, das Defizit zumindest teilweise auszugleichen. Die durch zeitweilig unbesetzte Stellen eingesparten Personalkosten werden zum Budgetausgleich eingesetzt.
Darüber hinaus gibt es folgende mittelfristig realisierbare Überlegungen:
Aufnahme von Gesprächen mit freien Jugendhilfeträgern, die Vollzeitpflege (§ 33 SGB VIII) anbieten, mit dem Ziel, die bisherige Pauschalförderung auf das System von Nettofachleistungsstunden umzustellen.
Überprüfung von Standards im interkommunalen Leistungsvergleich (Der Fachbereich Jugend und Familie beteiligt sich bereits an einem Vergleichsring der KGSt. Erste Ergebnisse, die im Jugendhilfeausschuss präsentiert werden könnten, sind aber erst im Laufe des Jahres 2008 zu erwarten.)
In einem wissenschaftlich begleiteten Modellprojekt könnten Steuerungsmöglichkeiten bei den ambulanten und den stationären Hilfen analysiert werden.
6.
Budgetrücklage
Der aktuelle Bestand der Budgetrücklage beträgt 71.569 EUR. Die Mittel sind für folgende Zwecke fest verplant:
· Personalkostenverrechnung (Jahresabschluss 2006) |
28.780 EUR |
· Personelle Verstärkung im Bereich "Elternbeiträge" |
13.000 EUR |
· Personelle Verstärkung im UVG-Bereich |
20.000 EUR |