Der Ausschuss nimmt den Zwischenbericht zur Kenntnis.
Rechtsgrundlage:
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Sachdarstellung:
Zwischenbericht zur Umsetzung der Bildungsstudie Teile
I und II:
Die Verwaltung hat dem Ausschuss für Schule, Bildung, Kultur und Sport zur Sitzung am 25. Oktober 2007 mit der Sitzungsvorlagen-Nr. 206/2007 einen Zwischenbericht zum Sachstand des Beschlusses vom 21.03.2007 vorgelegt. Hieran anschließend hat sich inzwischen der nachfolgend beschriebene Sachstand ergeben:
Zu Punkt 1:
„Im Bereich des Übergangs von der Schule in den Beruf wird jährlich ein Berufswahlforum durchgeführt, beginnend mit dem Schwerpunktthema „Partnerschaften Schule – Wirtschaft.“
Der Kreis Borken versucht mit der Etablierung einer kreisweiten Koordinierungsstelle Brücke Schule-Beruf, eine neue Struktur im Bereich der Aktivitäten im Übergang zwischen Schule und Beruf zu etablieren. Der Aufbau der Stelle wird bis September 2008 durch Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Rahmen des Förderprogramms „Lernende Region Kreis Borken – Programmvertiefung II-Bereich Kommunale Kooperation“ gefördert. Angebunden ist die Stelle im Fachbereich Jugend und Familie.
Die Arbeit der Koordinierungsstelle sieht für 2008 unter anderem vor, in Abstimmung mit den Akteuren des Teams Brücke Schule-Beruf, ein Zusammenschluss von unterschiedlichen Akteuren auf Kreisebene aus dem Bereich Schule-Beruf, ein Fachforum bzw. eine Messe zur Berufswahlorientierung zu initiieren.
Um Doppelungen und Überschneidungen an dieser Stelle zu vermeiden, werden die bisherigen Aktivitäten aus der Bildungsstudie mit den Aktivitäten der Koordinierungsstelle zusammengeführt. Ein einheitliches Konzept [Fachforum/Messe] wird daher in Abstimmung mit der Koordinierungsstelle weiter vorangetrieben.
Zu Punkt 2:
„Es wird ein Ideenwettbewerb der Schulen „Start in die Ausbildung“ ggf. in Verbindung mit der Initiative „Berufswahl – SIEGEL“ der Bertelsmann-Stiftung ausgerichtet.“
Am 19. November 2007 ist der vorgesehene Informationstermin mit den weiteren relevanten Partnern aus der Region durchgeführt worden. Themenschwerpunkte waren Aspekte der Qualitätssteigerung der Berufsorientierung an Schulen durch Wettbewerb, der Ablauf eines solchen Bewerbungs- und Bewertungssystems, Laufzeit, Erfahrungen in anderen Regionen sowie das Konzept des Systems.
Das Projekt Berufswahl-SIEGEL wird planmäßig weiter verfolgt. Am 19.11.2007 nahm ein Vertreter des Kreises am Treffen des SIEGEL-Netzwerks NRW in Düsseldorf teil. Das SIEGEL-Netzwerk ist ein Zusammenschluss aller Regionen in Nordrhein-Westfalen die in der Umsetzung des Berufswahl-SIEGELS aktiv sind. Ziel des Netzwerks ist, Standards bei der Erstellung von Kriterienkatalogen zu verabreden, um für die unterschiedlichen Regionen vergleichbare Qualitätskriterien und Rahmenbedingungen zu etablieren. Das Netzwerk trifft sich ungefähr zweimal im Jahr unter Beteiligung des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Bertelsmann Stiftung.
Auf dem Treffen wurden erste Kontakte zu einer möglichen Patenregion aufgebaut, die den Prozess der Umsetzung im Kreis Borken, aufgrund ihrer eigenen Erfahrung bei der Durchführung eines SIEGEL-Projekts, beraten wird.
Zu Punkt 3:
„Der Kreis richtet einen Initiativ-Fonds ein zur Umsetzung von schulischen Projekten zur Berufswahl“.
Die nordrhein-westfälischen Ministerien für Schule und Weiterbildung sowie Generationen, Familie, Frauen und Integration haben mit der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung Partner für Schule NRW die Initiative "Zukunft fördern - vertiefte Berufsorientierung gestalten" zur Unterstützung der Berufsorientierung an den Schulen in Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen.
Der Fokus der Förderung durch die Regionaldirektion NRW und der Arbeitsagenturen vor Ort liegt auf der Unterstützung der Haupt- und Gesamtschulen sowie der Förderschulen. Insgesamt werden zehn unterschiedliche Module angeboten, aus denen die Schulen maximal drei auswählen können. In einem Modul kann z.B. auch die Teilnahme an Kompetenzfeststellungsverfahren beantragt werden.
Die Finanzierung der Module setzt sich aus einem Betrag der Bundesagentur für Arbeit in Form von Finanzmitteln (Fördersumme) und aus einer 50%-igen Ko-Finanzierung zusammen. Die genauen Umsetzungsvoraussetzungen und Zuwendungsbedingungen (Pflichtenheft) werden den Schulen aber voraussichtlich erst Ende Januar 2008 mitgeteilt.
Vor diesem Hintergrund erscheint es ratsam, die vorgesehen Mittel sowohl für die Umsetzung kreativer Ideen z. B. von Schulen als auch als mögliche Kofinanzierungsmittel für die Initiative einzuplanen, um die Schulen im Umsetzungsprozess der Module unterstützen zu können. Die genauen Details (s.o.) sind leider noch nicht bekannt. Durch den engen Kontakt mit dem Schulamt des Kreises Borken sowie der Koordinierungsstelle Brücke Schule-Beruf werden mögliche Ansatzpunkte bzw. Notwendigkeiten rechtzeitig identifizierbar sein.
Zu Punkt 4:
„Im Rahmen der Berufskollegs-Anrechnungs- und Zulassungsverordnung führt der Kreis in Abstimmung mit der Schulaufsichtsbehörde ein regionales Konsensverfahren durch.“
Beim Berufskolleg Bocholt-West ist im Hinblick auf die BKAZVO ein neues Konzept für die dort implementierte vollzeitschulische Ausbildung zu informationstechnischen Assistenten (Berufsabschluss nach Landesrecht) entwickelt worden. Damit sind die Ausbildungsinhalte angepasst worden an die Ausbildung zu Fachinformatikern nach dem Berufsbildungsgesetz. Ganz wesentliches Element der veränderten Konzeption sind die integrierten (20 Wochen) und angehängten (28 Wochen) Praxiszeiten. Nach dem im vestischen Raum für vergleichbare Vorhaben der Konsens erteilt wurde, ist bei der IHK Nord-Westfalen in Münster der Antrag auf Zulassung von Schülern und Schülerinnen des Berufskollegs Bocholt-West aus dem Bildungsgang für informationstechnische Assistenten zur Abschlussprüfung nach dem Berufsbildungsgesetz im Ausbildungsberuf Fachinformatiker – Fachrichtung Systemintegration –gestellt worden. Auf diesen Antrag hin ist der Konsens nicht erteilt worden. Um der Interessenlage der Jugendlichen aus dem Kreis Borken gerecht zu werden, soll in Kürze in Abstimmung mit der Bezirksregierung ein neuer Versuch zur Anerkennung unternommen werden, der ggf. auch andere Ansätze umfassen könnte.
Zu Punkt 5:
„Die Förderung dualer Systeme wird im Wirtschaftsforum behandelt.“
Die Idee der Förderung der dualen Studiengänge ist unmittelbar mit der Diskussion zur Fachkräfteentwicklung und des Fachkräftebedarfs in der Region verknüpft. Ziel ist, die Bildungsbeteiligung auf allen Ebenen zu erhöhen, und gerade auch die bedarfs- und begabungsadäquate Förderung von jungen Menschen zu fördern und zu ermöglichen. Gerade die Übergangsquote von Hochschulzugangsberechtigten zum Studium stellt eine, auch regional beeinflussbare Größe dar und ist durch entsprechende Aktivitäten zu entwickeln.
Um dies aber auch für ein entsprechend qualifiziertes und sich weiterqualifizierendes Arbeitskräftepotential zu ermöglichen, bedarf es des Vorhandenseins entsprechender Institutionen. Auf der Ebene der beruflichen Aus- und Weiterbildung ist die Region hier gut aufgestellt.
Entsprechend der Initiative „Hochschulbildung im Zukunftsland“ aus der Bewerbung für die Regionale 2013/2016 und dem Ansatz der Förderung des dualen Studiums soll die Studierlust gesteigert werden und die Spitze verbreitert werden.
Zu diesem Zweck ist bei der CHE Consult aus Gütersloh die Studie „Eine Hochschule im Kreis Borken“ in Auftrag gegeben worden, die genau an dieser Fragestellung ansetzt und Ergebnisse und Empfehlungen erarbeiten soll. Die Marktstudie wird sowohl die Nachfrage nach akademischer Bildung sowie nach akademisch qualifizierten Arbeitskräften abschätzen als auch die Marktlage des Hochschulstandorts Kreis Borken und deren Anpassungs- und Entwicklungserfordernisse in den Blick nehmen.
Entscheidungsalternative(n):
Ja |
Nein |
Wenn ja, welche ?