Der Ausschuss für Umweltschutz nimmt den Bericht zum Dorfwettbewerb 2008 zur Kenntnis.
Rechtsgrundlage:
Sachdarstellung:
Seit nunmehr 46 Jahren findet in Nordrhein-Westfalen der Dorfwettbewerb statt. Der Kreis Borken bzw. seine Vorgänger die Kreise Ahaus und Borken, beteiligen sich mit ihren Ortsteilen seit dieser Zeit.
In diesem Jahr ist der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zum zweiten Mal unter seinem neuen Namen im Kreis Borken durchgeführt worden. Allein durch seine geänderte Bezeichnung soll deutlich gemacht werden, dass es nicht mehr -wie zu Zeiten seines Beginns- darauf ankommt, ein schönes, sauberes, blumenschmuckgeprägtes Dorf zu präsentieren, sondern dass es heute und in der Zukunft darauf ankommt, eine lebensfähige Dorfgemeinschaft zu haben, zu erhalten bzw. zu entwickeln. Daher bedeutet das Motto, dass zukunftsfähige Ideen für die soziale, wirtschaftliche, kulturelle und ökologische Ausrichtung eines Dorfes im Focus stehen.
Der Wettbewerb soll für alle Beteiligten Anreiz sein, die Zukunft der Dörfer verantwortlich mitzugestalten und damit auch im Sinne einer lokalen Agenda einen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit der ländlichen Räume zu leisten. Der ländliche Raum ist ein bedeutender Standort für Arbeiten und Wohnen. Er wird durch unterschiedliche Nutzungsformen geprägt. Dabei sind Land- und Forstwirtschaft sowie Gartenbau wesentliche Faktoren. Darüber hinaus wird die Ausgleichsfunktion des ländlichen Raumes für Natur und Umwelt, Erholung und Freizeit, zunehmend wichtiger.
Es ist Ziel des Wettbewerbs, die vielfältigen Funktionen der Dörfer darzustellen, vorbildliche Beispiele und Leistungen der Dorfbewohner zu präsentieren und Anreize für die weitere Entwicklung zu geben. Initiative und Eigenverantwortung sind die Fundamente des Zusammenlebens der Menschen.
Im Einzelnen gilt es,
Ø das Gemeinschaftsleben in seiner vielfältigen sozialen und kulturellen Ausprägung im Dorf zu stärken, gleichzeitig die Eigenverantwortung für die Gestaltung des Lebensumfeldes vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen und strukturellen Veränderungen im ländlichen Raum sowie des demographischen Wandels zu fördern,
Ø Perspektiven zur Entwicklung von Dorf und Region gemeinschaftlich zu entwickeln und umzusetzen, dabei wirtschaftliche Potenziale zu erfassen und zu nutzen, Versorgungs- und Dienstleistungsangebote und damit auch vorhandene Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen,
Ø die individuellen dörflichen Strukturen einschließlich der erhaltenswerten, historischen Bausubstanz auf der Grundlage historischer und landschaftlicher Gegebenheiten zu erhalten und weiter zu entwickeln,
Ø die Belange von Natur und Umwelt bei der Pflege der Kulturlandschaft und der Entwicklung des Dorfes als Wohn-, Wirtschafts- und Erholungsstandort bewusst zu machen und zu stärken.
Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ trägt dazu bei, den Lebensraum Dorf gezielt zu gestalten, zu pflegen und für die Zukunft nachhaltig zu entwickeln. Er stellt beispielhaft Leistungen und Lösungsansätze heraus und regt Orte zu weiteren, eigenen Aktivitäten an.
Der Bewertungsrahmen, der vom Land vorgegeben wird, beinhaltet sechs verschiedene Bewertungsbereiche:
1. Dörfliche Konzeption und deren Umsetzung
2. Wirtschaftliche Entwicklungen und Initiativen
3. Soziales und kulturelles Leben
4. Baugestaltung und Entwicklung
5. Grüngestaltung und Entwicklung
6. Dorf in der Landschaft.
Der Kreis Borken hatte alle Kommunen Ende Januar dieses Jahres zur Teilnahme am Kreisentscheid eingeladen. Teilgenommen haben letztlich 13 Orte.
Klein Reken (Gemeinde Reken |
Ramsdorf (Gemeinde Velen) |
Raesfeld (Gemeinde Raesfeld) |
Velen (Gemeinde Velen) |
Erle (Gemeinde Raesfeld) |
Isselburg (Stadt Isselburg) |
Heelden (Stadt Isselburg) |
Werth (Stadt Isselburg) |
Ottenstein (Stadt Ahaus) |
Zwillbrock (Stadt Vreden) |
Suderwick (Stadt Bocholt) |
Barlo (Stadt Bocholt) |
Eggerode (Gemeinde Schöppingen). |
Die Bewertungskommission hatte sich in diesem Jahr weitestgehend neu formiert. Aus Altersgründen stand der seit Jahren bewährte Personenkreis nicht mehr zur Verfügung. Zur neuen Jury gehören:
Frau Ursula Sieverding als Vertreterin des Kreislandfrauen-Verbandes,
Herr Stadtbaurat Frank Vetter aus Gronau,
Herr Georg Ketteler als Vertreter der Heimatvereine,
Umweltdezernat Hubert Grothues
sowie Roland Schulte von der Geschäftsstelle des Kreiswettbewerbs.
Die Kommission war begeistert von der Präsentation der Ort. Insgesamt muss man feststellen, dass die teilnehmenden Dörfer des Kreises Borken nicht nur Zukunft haben, sondern bereits in der Zukunft angekommen sind.
Es war daher nicht einfach, die Wettbewerbsbeiträge in einer Reihenfolge zu formieren. Einstimmig wurde nach der zweiwöchigen Bereisung folgendes Ergebnis erzielt:
Kreissieger
und Teilnehmer am Landeswettbewerb 2009 |
1.000,00 € |
Barlo Stadt
Bocholt |
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1.
Preisgruppe |
je 700,00 € |
Eggerode Gemeinde
Schöppingen |
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Ottenstein Stadt Ahaus |
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Raesfeld Gemeinde Raesfeld |
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Zwillbrock Stadt Vreden |
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2.
Preisgruppe |
je 500,00 € |
Erle Gemeinde
Raesfeld |
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Klein
Reken Gemeinde
Reken |
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Ramsdorf Gemeinde Velen |
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Velen Gemeinde
Velen |
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3.
Preisgruppe |
je 400,00 € |
Heelden Stadt Isselburg |
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Isselburg Stadt Isselburg |
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Suderwick Stadt Bocholt |
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Werth Stadt
Isselburg |
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Sonderpreise |
je 200,00 € |
Suderwick |
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Werth |
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Zwillbrock |
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Sonderpreise
des Kreislandfrauenverbandes |
100,00 € |
Erle |
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Sonderpreise
der Heimatpflege |
100,00 € |
Isselburg |
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2009 wird das Dorf Barlo den Kreis Borken im dann stattfindenden Landeswettbewerb vertreten. Mit Recht kann man auf die moderne Präsentation des Dorfes und wie sie auf Landesebene gewertet wird, gespannt sein.
Mit der Preisverleihung am 14. November 2008 in Barlo findet der diesjährige Wettbewerb im Kreis Borken sein Ende.
Entscheidungsalternative(n):
Ja |
Nein |
Wenn ja, welche ?
Finanzielle Auswirkungen:
Für die Finanzierung des Dorfwettbewerbes stellt der Kreis Borken 8.000 € im 2-jährigen Rhythmus bereit.