Der Ausschuss für Bildung und Schule nimmt die
Auswertung zur Arbeit der Clearingstelle zur Kenntnis und beauftragt die
Verwaltung, Gespräche mit den Kommunen Rhede und Isselburg über eine kommunale
Weiterführung zu führen.
Rechtsgrundlage:
Sachdarstellung
Die Arbeit der
Beratungs- und Clearingstelle für Rhede und Isselburg ist in der Sitzung des
Ausschusses Schule, Bildung, Kultur und Sport
am 18.06.2008 detailliert von der Kreishandwerkerschaft Borken
vorgestellt worden. Der Ausschuss hat am 15.06.2009 einer Verlängerung des
Modellprojekts bis zum 31.12.2009
zugestimmt.
Die Beratungs- und
Clearingstelle bietet sozialpädagogische Hilfen für junge Menschen im Übergang
von der Schule in den Beruf an. Die Angebote richten sich an Schüler/-innen im
9. oder 10. Schulbesuchsjahr mit schwierigen Bildungsverläufen in einer nicht
altersgerechten Klasse.
Die Arbeit der
Clearingstelle trägt dazu bei, bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen
soziale, individuelle und arbeitsmarktbezogene Benachteiligungen abzubauen und
zugleich die Chancengleichheit zu fördern. Sie ist Bestandteil eines größeren
bestehenden Netzwerkes, welches aus Schulen in Rhede und Isselburg, dem
Fachbereich Jugend und Familie des Kreises Borken, den freien Trägern der
Jugendhilfe, der Agentur für Arbeit und dem Service-Punkt ARBEIT im Kreis
Borken besteht. Durch die Vernetzung der an den Integrationsprozessen
beteiligten vorgenannten Organisationen in sogenannten „Hilfeplanforen“ werden
Aktivitäten zur sozialen und beruflichen Integration benachteiligter
Jugendlicher gebündelt.
Träger der
Beratungs- und Clearingstelle ist die Kreishandwerkerschaft Borken. Die Kosten
bezogen sich auf Personal- und Sachkosten im Rahmen einer 0,5 pädagogischen
Fachkraftstelle (29.750 Euro).
Um die Wirksamkeit des Projektes angemessen und qualifiziert beantworten
zu können, wurde das vom Kreis Borken finanzierte Projekt vom Fachbereich
Jugend und Familie ausgewertet.
Im Zeitraum vom 01.08.2008 bis 31.07.2009 wurden mit 83 Schülerinnen und
Schülern individuelle Möglichkeiten zur
Erreichung des Schulabschlusses, zur beruflichen Orientierung und zur Lösung
allgemeiner Probleme erarbeitet. Diese Zielgruppen zeigen multiple
Problemlagen, z.B. Schulverweigerung, familiäre Konflikte, psychische Probleme
und Drogenmissbrauch. Vor diesem Hintergrund wurde mit den teilnehmenden
Schülerinnen und Schüler intensiv an einer individuellen Perspektive
gearbeitet. Für 70 % ergab sich nach dieser Beratungsarbeit ein konkretes
Angebot im Bereich von Schule, berufsorientierender Maßnahme oder Ausbildung. Für die weiteren 30 % ergab sich ein weiterer
Betreuungsbedarf durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Clearingstelle.
Die
Dokumentationen der Aktivitäten und die Rückmeldungen der Kooperationspartner
zeigen, dass das Ziel der Clearingstelle, eine Lücke zwischen psychosozialen
und beruflichen Beratungsangeboten zu schließen, in diesem Modell erfolgreich
umgesetzt wurde. Die Clearingstelle ist
somit eine sehr gute Ergänzung zu anderen Unterstützungsangeboten und sie
erreicht Jugendliche, die über Schule nicht mehr erreichbar sind.
Eine Finanzierung über diesen Zeitraum hinaus ist auf Grund der
aktuellen Finanzlage des Kreises nicht zu verantworten. Deshalb werden mit den
beteiligten Kommunen Isselburg und Rhede über eine Fortführung dieses Modells
Gespräche geführt.
Entscheidungsalternative(n):
Ja |
|
Nein |
Wenn ja, welche ?
1. Der Ansatz der
Clearingstelle wird auf alle Städte und Gemeinden im Kreis übertragen. Die
Finanzierung wird analog der Modellphase übernommen.
Bei 27 Haupt- und Verbundschulen, die mit je einer 0,25 Stelle einer
Fachkraft der Clearingstelle ausgestattet werden, entstehen jährliche Kosten in
Höhe von ca. 195.000 €
2. Der Bedarf einer
Clearingstelle wird innerhalb der Kommune festgelegt und eine mögliche
Umsetzung wird finanziell von den Kommunen übernommen.
3. Das Projekt
Clearingstelle wird beendet. Es entstehen keine Kosten.