Betreff
Auswertung des Projektes "Ausbildungslotsen" an den Hauptschulen in Rhede und Isselburg
Vorlage
0332/2009
Art
Beschlussvorlage öffentlich

Der Ausschuss für Bildung und Schule stimmt letztmalig einer Verlängerung der Finanzierung der Ausbildungslotsen bis zum 30.06.10 zu. Diese Finanzierung setzt voraus, dass sich auch die Agentur für Arbeit in der bisherigen Weise finanziell beteiligt. Die Verwaltung wird zudem beauftragt, die fachlich positive Auswertung mit den Kommunen Rhede und Isselburg zu kommunizieren und eine kommunale Weiterführung anzuregen.

 


Rechtsgrundlage:

 


Sachdarstellung:

 

In seiner Sitzung am 30.10.2008 hat der Fachausschuss Schule, Bildung, Kultur und Sport einer Verlängerung des Modellprojekts Ausbildungslosen bis zum 31.12.2009 zugestimmt. 

 

Das Modellprojekt Ausbildungslotse in Rhede und Isselburg bietet seit dem 01. Februar 2008 im Rahmen des Projektes „Verbesserung der Ausbildungschancen Jugendlicher; erweiterte vertiefte Berufsorientierung“ nach § 33 Abs. 3 – 5 SGB III in Verbindung mit § 421 q SGB III, begleitende Hilfen für Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen 10.

 

Ziel der Arbeit der Ausbildungslotsen ist es, den Übergang der Jugendlichen in eine duale Berufsausbildung sicherzustellen und unnötige Warteschleifen und Maßnahmekarrieren zu vermeiden. Die Ausbildungslotsen nehmen an den Schulen  eine beratende und unterstützende Rolle im Prozess des Übergangs von der Schule in einen Beruf ein. Sie gehen aktiv auf die Schülerinnen und Schüler zu, bieten emotionale als auch praktische Unterstützung an und sind am Einzelnen orientiert.

 

Die Lotsen arbeiten an der Friedensschule Rhede und an der Strombergschule Isselburg.

Träger des Projektes ist die Kreishandwerkerschaft Borken. Die Kosten werden vom Kreis Borken (Anteil 50,1%) sowie durch die Agentur für Arbeit Coesfeld (Anteil 49,9%) getragen. Der Fachbereich Jugend- und Familie hat eine Leistungsbeschreibung für die Ausbildungslosten in Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft erstellt.

 

Auf Grundlage der folgenden Auswertung muss entschieden werden, wie mit den Ausbildungslotsen weiter verfahren wird. Folgende Vermittlungszahlen aus dem Schuljahr 2008/09 sind der Verwaltung von der Kreishandwerkerschaft im Rahmen der Auswertung übermittelt worden:

 

Friedensschule Rhede

101 Schülerinnen und Schüler (50 Schülerinnen und 51 Schüler)

Ausbildung                                        55                                55 %

Berufskolleg                                      35                                34 %

Schule                                                  6                                  6 %

andere (z.B. BOZ)                               2                                  2 %

zur Zeit noch in Beratung                  3                                  3 %

                                                            101                              100 %

 

Strombergschule Isselburg

49 Schülerinnen und Schüler (18 Schülerinnen und 31 Schüler)

 

Ausbildung                                        21                                43 %

Berufskolleg                                      19                                39 %

Schule                                                  6                                12 %

andere (z.B. BOZ)                               1                                  2 %

zur Zeit noch in Beratung                  2                                  4 %

                                                            49                                100 %

 

Fazit:

Diese Vermittlungsquoten zeigen den erfolgreichen Einsatz der Ausbildungslotsen an den Hauptschulen Rhede und Isselburg. Positive Rückmeldungen aus Berichten und Gesprächen bestätigten die sinnvolle Unterstützung der Jugendlichen.

 

Ausbildungslotsen schließen beim Übergang von der Schule in den Beruf eine Lücke, die

weder von den Lehrkräften noch von den Berufsberatern ausgefüllt werden kann. Gerade für

Jugendliche, die im Elternhaus eine entsprechende Hilfestellung nicht erfahren, sind die

Unterstützungsleistungen der Ausbildungslotsen sehr wichtig.

 

Die erprobte strukturelle Verankerung der Ausbildungslotsen  kann die Übergangsquote von der Schule in eine (duale) Ausbildung erhöhen. Um diese nicht mitten im Schuljahr zu Lasten der bisher betreuten Schülerinnen und Schüler abbrechen zu lassen, wird die Verlängerung bis zum 30.06.2010 befürwortet.

 

Eine Finanzierung über diesen Zeitraum hinaus ist auf Grund der aktuellen Finanzlage des Kreises nicht zu verantworten. Deshalb werden mit den beteiligten Kommunen Isselburg und Rhede über eine Fortführung dieses Modells Gespräche geführt.

 

 

 

Entscheidungsalternative(n):

Ja

 

Nein

Wenn ja, welche ?

 

1.    Der erfolgreiche Ansatz der Ausbildungslotsen wird auf alle Hauptschulen im Kreis übertragen. Die Finanzierung wird analog der Modellphase anteilig übernommen, dabei ist die Mitfinanzierung durch die Agentur für Arbeit Voraussetzung.
Bei 27 Haupt- und Verbundschulen, die mit je einer 0,5 Stelle eines Ausbildungslotsen ausgestattet werden, entstehen jährliche Kosten in Höhe von ca. 366.000 €

 

 

2.    Der Einsatz von  Ausbildungslotsen wird durch die Kommunen bei der Agentur für Arbeit beantragt. Die Finanzierung würde von den Kommunen übernommen.

 

3.    Das Projekt Ausbildungslotsen wird beendet. Es entstehen keine Kosten.

 


Finanzielle Auswirkungen:

Der Aufwand von 13.600,00 Euro ist im laufenden Budget finanziert:

Ja

 

Nein

Es entstehen Folgewirkungen, die eine Veränderung des Budgets in Folgejahren verursachen:

Ja

 

Nein

Wenn ja, wofür ? – Voraussichtlich in welcher Höhe ?

 

Es entstehen einmalig Kosten in Höhe von 13.600,- Euro, die aus dem Budget finanziert werden müssen.