Der Kreis Borken fördert die Denkmalpflegemaßnahme am WLE Bahnhof mit Güterabfertigung in Stadtlohn 2010 mit einem Betrag von
3.000,00 Euro
unter der Voraussetzung, dass sich die Stadt Stadtlohn und der Antragsteller jeweils mit einem Betrag in mindestens gleicher Höhe beteiligen und das Westfälische Amt für Denkmalpflege zu der beabsichtigten Maßnahme sein Benehmen erklärt.
Rechtsgrundlage:
Haushaltssatzung des Kreises Borken 2009, Budget 05, „ Schule, Kultur, Sport“
Produkt 05.02.03 – Kultur /Heimatpflege
Teilprodukt 05.02.03.2 – Denkmalschutz /Denkmalpflege
Sachdarstellung:
Mit den Zuschüssen für „Kleine private Denkmalpflege“ sollen Maßnahmen an privaten Denkmälern gefördert werden.
Der Kreis Borken hat für den Haushalt 2009 insgesamt 15.000,- € für Maßnahmen der kleinen privaten Denkmalpflege sowie die Auslobung und Verleihung des „Felix-Sümmermann-Preis für Denkmalpflege“ zur Verfügung gestellt. Für Maßnahmen der kleinen privaten Denkmalpflege und für die Durchführung des Denkmalpflege-Preises wurden rund 12.000,- € ausgegeben, so dass 3.000,- € an Restmitteln verbleiben.
Inzwischen liegt seit Ende Dezember 2009 ein Förderantrag vor (Anlage 1).
Die Verwaltung schlägt dem Ausschuss vor, dem Förderantrag zu entsprechen und die Restmittel aus dem Haushaltsjahr 2009 in Höhe von 3.000,- € zu bewilligen. Durch die Bereitstellung der vorgesehenen Denkmalpflegemittel wird das Engagement der Eigentümer, hier eines Vereins, im Bereich der Denkmalpflege gewürdigt und unterstützt.
Weitere Anträge liegen nicht vor. Dies ist sicher mit darauf zurückzuführen, dass das Land seit einigen Jahren die Förderung der kleinen privaten Denkmalpflege eingestellt hat, so dass die Städte/Gemeinden und der Kreis keine ergänzenden Mittel für diesen Zweck zur Verfügung haben.
Gem. Nr. 3.4 der Richtlinie des Kreises Borken zur Förderung der Denkmalpflege (gültig ab 01.01.1998) beschließt der Fachausschuss über Förderanträge mit einem möglichen Förderbetrag von über 1.250,00 Euro. Unterhalb dieser Grenze entscheidet die Verwaltung in alleiniger Zuständigkeit.
Entscheidungsalternative(n):
Ja |
Nein |
Wenn ja, welche ?
Keine Bereitstellung von Denkmalpflegemitteln.
Anlagen:
Anlage Nr. 1 zur Sitzungsvorlage Nr. 0045/2010
Objekt: |
WLE-Bahnhof mit Güterabfertigung und Lokschuppen Bahnallee 2 – 4, 48703 Stadtlohn |
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Eigentümer bzw. Antragsteller: |
Eisenbahnmuseum Stadtlohn Heinz Grawer, Propst-Hugenroth-Str. 20, 48703 Stadtlohn |
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Objektbeschreibung: |
Der ehemalige Bahnhof liegt an der im Jahre 1899 projektierten Westfälischen Nordbahn, der einspurigen Strecke von Steinfurt – Burgsteinfurt über Ahaus nach Borken, die im Jahre 1902 in Dienst gestellt wurde. Damals erhielten als letzte Städte im westmünsterländischen Grenzland Stadtlohn und Vreden eine Schienenverbindung mit den aufstrebenden Industrielandschaften in Deutschland. Die recht späte Einrichtung der Bahnlinie brachte in verkehrs- und wirtschaftsgeschichtlicher Hinsicht für Stadtlohn, durch die Anbindung an den Massengut- und Personenverkehr, einen erstrebten Aufschwung sowohl für die Entwicklung des Handels und der Gewerbe (Ansiedlungen von Industrie um und nach dem 1. Weltkrieg) als auch für die Mobilität der hier ansässigen Bevölkerung. Die Gebäude bezeugen als dingliche Hinterlassenschaft diesen wichtigen Entwicklungsschritt. Sie sind daher bedeutend für die Stadt Stadtlohn und die Entwicklung der Arbeits- und Produktionsverhältnisse der damaligen Zeit. Abgesehen von diesem Bahnhof sind nur noch der Almsicker Bahnhof (heute Wohnnutzung) sowie die Eisenbahnbrücke über die Oberberkel als Zeugnisse des ehemaligen Eisenbahnanschlusses der Stadt Stadtlohn erhalten. Die Eisenbahnbrücke wurde bereits im Jahre 1986 in die Denkmalliste der Stadt eingetragen. Das Eisenbahnmuseum, welches seine Räumlichkeiten in der denkmalgeschützten Güterabfertigung hat, stellt im Außenbereich eine Lokomotive mit angehängtem Personenwagen, sowie Schrankenanlage, Signale und Wasserkran aus. Da das Museum anschaulich die Geschichte der Westfälischen Nordbahn für die Öffentlichkeit dokumentiert, ist die Instandhaltung der Ausstellungsstücke ebenso wichtig wie die Erhaltung der Gebäudesubstanz. Aus diesem Grund soll die Lokomotive, die einen besonderen Anziehungspunkt darstellt, eine Überdachung als Witterungsschutz erhalten. Um diese zu finanzieren, ist der Eisenbahnclub Stadtlohn e. V. auf Zuschüsse angewiesen. |
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Maßnahmen: |
Neubau einer Überdachung für die Ausstellungs-Lokomotive (Tenderlok einschl. Personenwagen) zum Schutz vor schädlichen Witterungseinflüssen (Erdarbeiten, Fundamente, Stahlkonstruktion, Anstrich) |
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Gesamtkosten: |
44.200,- Euro |
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Finanzierungsplan: |
Kreis Borken |
3.000,00 Euro |
gem. Antrag |
Stadt Stadtlohn |
10.000,00 Euro |
Eigentümer, Sponsoren u. a. |
31.200,00 Euro |
Die Stadt Stadtlohn stellt einen Betrag i.H.v. 10.000,00 Euro zur Verfügung.