Der Kreistag fordert den Landrat auf, in einem Gespräch mit den Bürgermeistern zu klären, ob es sich angesichts der sich verändernden Schullandschaft nicht anbietet, dass die Kreisverwaltung die Koordination und Moderation dieser Veränderungen übernimmt.
Sachdarstellung:
„Bildung spielt für die Zukunftsfähigkeit unserer Region eine wesentliche Rolle. Aus diesem Grund gehört die Verbesserung der Bildungschancen von Beginn an zu den zentralen Anliegen des Kreises Borken. Eine qualitativ hochwertige Bildungslandschaft ist ein wichtiger Standortfaktor für die Ansiedlung von Unternehmen, gleichzeitig müssen aber auch Bildungsangebote einer sich verändernden Nachfrage und den demografischen Erfordernissen angepasst werden. Die Kommunen sowie der Kreis Borken tragen hierbei Sorge, dass ein wohnortnahes und leistungsstarkes Bildungs –und Schulangebot sichergestellt werden kann.“
Soweit ein Zitat aus dem Bildungsbericht für den Kreis Borken. Viele Kommunen machen sich jetzt auf den Weg und passen ihr Schulangebot den neuen Herausforderungen an. Die Hauptschulen werden aufgelöst und Sekundarschulen entstehen. Diese neue Schulform sucht sich Gymnasien oder Berufskollegs als Partner, so können viele Kommunen ein weiterführendes Schulangebot vor Ort erhalten. Aber für kleinere Kommunen wird dies nicht so ohne weiteres möglich sein, denn sie sind teilweise abhängig von Entscheidungen, die in den größeren Nachbargemeinden getroffen werden. Dabei ist das Schulangebot vor Ort oft entscheidend für die Ansiedlung von jungen Familien. Die kleinen Gemeinden können also auf Dauer die Verlierer der Veränderung der Bildungslandschaft sein. Natürlich sind in erster Linie die Kommunen als Schulträger für das Schulangebot vor Ort zuständig, dieses Recht will ihnen auch niemand nehmen. Nur wenn wir auf Dauer für den Kreis Borken ein wohnortnahes und leistungsstarkes Schulangebot wollen, müssen die Städte und Gemeinden die notwendigen Veränderungen der Schullandschaft miteinander besprechen und möglichst auch miteinander planen. Ein Wettbewerb um Schülerinnen und Schüler zwischen den Kommunen darf es bei uns nicht geben.
Anlässlich einer Veranstaltung der SPD im Kreis Borken zur Sekundarschule mit Lehrer/innen, Schulleiter/innen und Vertretern von Kommunen wurde von allen Beteiligten der Wunsch nach einer Moderation der weiteren Entwicklung in der Schullandschaft geäußert. Die SPD – Kreistagsfraktion sieht dadurch ihr Anliegen bestätigt, dass sie schon im Rahmen der Diskussion über den Kompass 2025 beantragt hatte. Auch das Gesetz zur Sekundarschule sieht eine Beteiligung der Kreise zu einem späteren Zeitpunkt vor. Die SPD- Kreistagsfraktion hält es allerdings für notwendig, den Kommunen so früh wie möglich das Angebot zur Moderation und ggf. auch Koordination der Veränderungen in der Schullandschaft zu machen. Sollten die Kommunen das Angebot annehmen, könnte in der Kreisverwaltung für einen überschaubaren Zeitraum eine Koordinationsstelle eingerichtet werden. Wenn es rechtlich möglich ist, sollte diese Aufgabe das Bildungsbüro übernehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Ursula Schulte