Der Jugendhilfeausschuss nimmt die Informationen über die Teilnahme an dem Forschungsprojekt der Forschungsstelle für sozialraumorientierte Praxisforschung und Entwicklung der FH Düsseldorf zur Kenntnis.
Rechtsgrundlage:
§ 11 SGB VIII
Sachdarstellung:
Die „Forschungsstelle für sozialraumorientierte Praxisforschung und Entwicklung“ der Fachhochschule Düsseldorf / Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften hat vom Land die Kostenzusage erhalten, um ein Forschungsprojekt zum aktuellen Entwicklungsstand in der offenen Kinder- und Jugendarbeit durchzuführen. Am Beispiel von vier Kommunen in NRW soll exemplarisch untersucht werden, wie sich die offene Kinder- und Jugendarbeit aufstellen muss, um zukunftsfähig zu sein. Ausgewählt wurden Dortmund als Großstadt, Kerpen als Kleinstadt, Mülheim/Ruhr als kleinere Großstadt und der Kreis Borken als Landflächenkreis.
Initiiert und durchgeführt wird das Projekt von Prof. Dr. Ulrich Deinet. Herr Prof. Dr. Deinet ist dem Fachbereich Jugend und Familie gut bekannt, da er viele Jahre lang als Fachberater beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe für das Themenfeld der offenen Kinder- und Jugendarbeit tätig war. In den vergangenen Jahren publizierte er viele unterschiedliche Artikel und Fachliteratur zu den Themenbereichen offene und aufsuchende Kinder- und Jugendarbeit, Kooperation mit Schule, Sozialraumorientierung etc. Seit einigen Jahren hat er eine Professur an der FH Düsseldorf / Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften und ist Leiter der Forschungsstelle für sozialraumorientierte Praxisforschung und Entwicklung (FSPE).
Bei dem Forschungsprojekt geht es vor allem
um die Bereiche:
1.
Konzeption,
Angebote, Organisation und Steuerung
2.
Ergebnisse,
Effekte, Wirkungen
3.
Zukunfts-
und Innovationsfähigkeit der offenen Kinder- und Jugendarbeit.
Die Teilnahme an dem Projekt ist für unseren Fachbereich Jugend und Familie eine sehr gute Möglichkeit, die offene Kinder- und Jugendarbeit in unserem Zuständigkeitsbereich zu hinterfragen und zu überprüfen. Gerade aufgrund der Schulentwicklungen in den einzelnen Kommunen und dem flächendeckenden Ausbau des Ganztages, unterliegt der Bereich der offenen Kinder- und Jugendarbeit in den kommenden Jahren großen Veränderungen. Der Bereich der offenen Kinder- und Jugendarbeit bindet nicht unerhebliche finanzielle Mittel in Form der Betriebskostenförderungen, die auch weiterhin in zukunftsfähige Infrastrukturen der offenen Kinder- und Jugendarbeit fließen sollen.
Es ist vorgesehen, dass der Kreis Borken als erste Kommune an den Untersuchungen des Forschungsprojektes teilnimmt. Es sollen exemplarisch für den Kreis Borken drei Einrichtungen konkret durch Besucherbefragungen untersucht werden. Für den gesamten Zuständigkeitsbereich des Fachbereiches Jugend und Familie gibt es Fachkräftediskussionen, die von den wissenschaftlichen Mitarbeitern des Projektes organisiert, durchgeführt und ausgewertet werden. Weitere Abfragen von Kooperationspartnern wie Schulen, Schulsozialarbeitern sowie der Steuerungsebene (Jugendhilfeausschuss, Verwaltung, Städte und Gemeinden, AG § 78 SGB VIII) werden auf elektronischem Wege erfolgen.
Zwar werden die Gesamtergebnisse aller beteiligten Kommunen in NRW erst nach Beendigung des kompletten Forschungsprojektes veröffentlicht, jedoch können die Daten aus dem Kreis Borken schon nach Durchführung der Umfragen und Interviews vom Fachbereich Jugend und Familie genutzt werden.
Mit Blick auf den nächsten Kinder- und Jugendförderplan, der 2014 verabschiedet werden muss und die finanziellen Mittel für diesen Bereich über eine komplette Legislaturperiode bindet, können die Ergebnisse des Projektes eine fachlich fundierte Diskussions- und Argumentationsgrundlage darstellen.
Dem Fachbereich Jugend und Familie entstehen für die Teilnahme an dem Projekt keinerlei Kosten, da es sich um ein vom Ministerium finanziertes Forschungsprojekt handelt.
Zu einer ersten Auftaktveranstaltung am Mittwoch, den 04.12.2012, bei dem das Projekt von Herrn Prof. Dr. Ulrich Deinet und seinen Mitarbeitern vorgestellt wird, sind auch alle Interessierten Mitglieder des Jugendhilfeausschusses recht herzlich eingeladen.