Der Ausschuss für Arbeit, Soziales und Gesundheit nimmt auf Grundlage der Berichterstattung im September (vgl. Vorlage 0219/2014) die Ergänzung zum Sachstandsbericht zu den Wohnberatungsagenturen zur Kenntnis und empfiehlt dem Kreistag, die Förderpraxis in der bisherigen Weise für das Jahr 2015 fortzusetzen.
Die Fortführung des Projekts „Wohnraumberatung“ aus der Initiative „Leben im Alter neu denken – Kreis Borken bewegt“ wird nach Vorliegen der Ergebnisse zur Pflegesituation / Pflege(bedarfs)planung erneut thematisiert.
Rechtsgrundlage:
Freiwillige
Leistung
Zusätzliche
Förderung aus dem Ausgleichsfonds der Pflegeversicherung erfolgt gemäß der
Verordnung über niedrigschwellige Hilfe- und Betreuungsangebote für
Pflegebedürftige (HBPfVO) und § 45c SGB XI und wird nur in Abhängigkeit der
freiwilligen kommunalen Leistung gewährt.
Sachdarstellung:
I.
Hintergrund
In der Sitzung des Ausschusses für Arbeit, Soziales und Gesundheit am 11.09.2014 wurde über die bisherige Arbeit und Förderung der Wohnberatungsagenturen im Kreisgebiet berichtet. Bislang haben die beiden Träger
- Verein Leben im Alter e.V. Bocholt (für Bocholt, Rhede, Isselburg) und
- DRK Borken (für die übrigen Städte und Gemeinden des Kreisgebietes)
mit ihren Beratungskompetenzen hinsichtlich der Wohnraumberatung das Kreisgebiet abgedeckt.
In Bezug auf den Antrag des Caritasverbandes Ahaus-Vreden e.V. auf Einbeziehung in die Förderstruktur wurde nach reger Diskussion beschlossen, dass die Verwaltung mit dem Caritasverband Ahaus-Vreden und dem DRK Gespräche hinsichtlich der Umverteilung der Mittel für den betreffenden Bereich für das Jahr 2015 führen soll.
II.
Diskussionsstand und Datenanalyse
In diesem Zusammenhang wurde durch die Verwaltung zum einen die Kompromissbereitschaft zur Teilung des Beratungsgebiets seitens des DRK Borken erfragt und zum anderen wurde durch den Caritasverband Ahaus-Vreden zur Bewertung des durch den Träger vorgehaltenen Angebots entsprechendes Datenmaterial zur Verfügung gestellt.
Aus den bereitgestellten Unterlagen ergeben sich folgende Übersichten:
Beratungsgebiete
Stellenumfang
LiA Bocholt 0,50 Vollzeitstellenanteile bislang gefördert
DRK Borken 0,75 Vollzeitstellenanteile bislang gefördert
Caritasverband Ahaus-Vreden e.V. 0,25 Vollzeitstellenanteile nicht gefördert
Vergleich der Beratungszahlen des
DRK Borken und des Caritasverbandes
Ahaus-Vreden für den Nordkreis
Zum 01.01.2014 hat beim Caritasverband Ahaus-Vreden e. V. ein Personalwechsel stattgefunden, woraufhin sich die Beratungszahlen erhöht haben. Die Wohnraumberatungen werden schwerpunktmäßig durch einen zertifizierten Fachplaner für komfortables und barrierefreies Wohnen durchgeführt. Unterstützung wird nach Angaben des Caritasverbandes durch einen weiteren Mitarbeiter für die Region Südlohn/Stadtlohn gewährleistet.
Der Geschäftsführer des DRK hat in Gesprächen dargelegt, dass eine Aufteilung des Beratungsgebietes nicht zielführend sei, weil es dann zu einer sehr kleinteiligen Aufgabenwahrnehmung mit einem derart geringen Personaleinsatz komme, dass er die professionelle Aufgabenwahrnehmung gefährdet sehe. Aus diesem Grund lehne er eine derartige Lösung ab.
In der weiteren Argumentation hat das DRK das aktuelle Konzept zur Mobilen Wohnraumberatung im Kreis Borken sowie eine Übersicht zur Darstellung der Abgrenzung der eigenen Wohnraumberatung zu Angeboten anderer caritativer Einrichtungen vorgelegt. Das Konzept ist der Vorlage als Anlage 1 beigefügt.
III.
Fazit
Die Auswertung der Daten zeigt, dass seit dem Jahr 2014 die Anzahl der Wohnraumberatungen durch die beiden Träger DRK Borken und Caritasverband Ahaus-Vreden im Dekanatsgebiet nahezu identisch ist.
Die von den Trägern vorgelegten Unterlagen lassen auf ein im Wesentlichen vergleichbares Beratungsrepertoire schließen. Ebenso sind die Kooperationsbandbreiten ähnlich.
Die Ergebnisse beider Träger zeigen, dass relativ wenige Beratungen in den kleineren und mittleren Städten und Gemeinden des Kreises erfolgen.
Diese Gegebenheit war bereits bei der Betrachtung des gesamten Kreisgebietes (vgl. Vorlage 0219/2014) auffällig, bei der lediglich in Bocholt eine hohe Inanspruchnahme des vom Verein Leben im Alter Bocholt vorgehaltenen Angebots zu verzeichnen war.
Wie bereits in der Sitzung des Ausschusses am 11.09.2014 beschlossen, soll der Themenkomplex „Wohnraumberatung“ bei der Erarbeitung der Pflegesituation Berücksichtigung finden und nach den Ergebnissen ggfls. angepasst werden.
Die Einschätzung von Seiten des DRK, dass eine weitere Aufteilung des Personals nicht zielführend sei, entspricht auch der grundsätzlichen Einschätzung der Bezirksregierung Düsseldorf als mittelbewilligenden Stelle für die anteilige Finanzierung über die HBPfVO.
Entscheidungsalternative(n):
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Ja |
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Nein |
1. Das
Angebot des Caritasverbandes Ahaus-Vreden wird in die Förderstruktur einbezogen
mit der Folge, dass sich sowohl das Beratungsgebiet als auch die Fördersumme
des DRK Borken reduziert. Dies hätte auch Auswirkungen auf die anteilige
Landesförderung der o.g. Angebote.
2. Die freiwillige Finanzierung der Wohnraumberatungsagenturen wird aufgegeben.