Betreff
kult - Kultur und lebendige Tradition Westmünsterland: Aktueller Sachstand
Vorlage
0129/2016
Art
Beschlussvorlage

Der Sachstand zum Projekt kult - Kultur und lebendige Tradition Westmünsterland wird zur Kenntnis genommen.


Rechtsgrundlage:

./.

 

Sachdarstellung:

I. Sachstand baulich-planerische Arbeiten und Budgetplanung

Die Bauarbeiten für das kult schreiten weiter voran. Wesentliche Dach- und Klinkerarbeiten sind ausgeführt und auch die Verfugung der Klinkerfassaden hat inzwischen begonnen. Im Gebäudeinneren wurden insbesondere in den Etagen des Neubauteils sowie in Kellerbereichen bereits Wandputz- und Estrichbodenbeläge eingebracht. Diese Arbeiten werden in den kommenden Wochen fortgeführt. Dabei erfolgt eine Abstimmung mit den Installationsarbeiten der technischen Gebäudeausstattung.

Entsprechend der Bauablaufplanung sind die Arbeiten im Neubauteil, der zukünftig insbesondere das Foyer und die neue Dauerausstellung des kult beheimaten wird, am Weitesten fortgeschritten. Wesentliche Bereiche des Neubaus sollen im August an die Ausstellungseinrichter übergeben werden. Die Bauarbeiten in den Bestandsgebäuden der 70iger und 80iger Jahre werden planmäßig bis in den Herbst andauern. Dann soll auch hier mit den Einrichtungsarbeiten begonnen werden. Die Planungsbegleitgruppe hat die Baustelle zuletzt im Mai besichtigt.

Die Gewerke des Hochbaus sind bekanntermaßen beauftragt. Auch die maßgeblichen Gewerke für die Inneneinrichtung der neuen Dauerausstellung sind inzwischen submittiert. Demnach können die Arbeiten nach derzeitigem Kenntnisstand weiterhin innerhalb des veranschlagten Gesamtkostenrahmens ausgeführt werden.

 

 

II. Sachstand inhaltlich-fachliche Arbeiten

Entsprechend der Projektplanung ist eine Eröffnung des kult im Dezember 2016 vorgesehen. Aber auch im Vorfeld präsentiert sich das kult bereits in Form verschiedener Aktivitäten und Formate wie u. a. Kulturtagungen, Konzerte, Schulbildungsmodule, ein Kurzfilmfestival und diverse Baustellenbesichtigungen. Hierüber wurde im Ausschuss für Kultur und Sport ausführlich berichtet (vgl. auch Sitzungsvorlage 0127/2016).

Das Team des kult ist darüber hinaus weiterhin mit vorbereitenden Arbeiten für die neue Dauerausstellung unter dem Leitthema „Grenze“ beschäftigt. Schwerpunkte bildeten jüngst die Erarbeitung von Leistungsverzeichnissen für die Einrichtungsgewerke Vitrinen-/Metallbau, Exponatsmontage und Ausstellungsgrafik und die Konkretisierung des Medieneinsatzes in der Ausstellung. Auch die Sonderausstellungsfläche im kult soll zeitnah zum Eröffnungstermin „bespielt“ werden. Angedacht ist die Präsentation der Wechselausstellung „Mein grünes Land“ des LWL Museumsamts im Zeitraum Februar – April 2017. Von Mai – Juli / August 2017 könnte sich die Sonderausstellung dann dem Thema „Reformation“ in Kooperation mit dem Bibelmuseum in Münster widmen.

Eine Positionierung des kult als kultureller Knotenpunkt für die Region, der auch andere institutionelle und ehrenamtliche Kulturakteure unterstützt, findet bereits gegenwärtig durchaus Anklang. So haben schon verschiedene Akteure zumeist projektbezogene Kooperationen angeregt. Eine etwaige Zusammenarbeit bzw. Unterstützung durch das kult orientiert sich dabei stets an fachlichen Standards im Sinne der Gesamtidee. Vor diesem Hintergrund bestehen Überlegungen das Glockenmuseum Gescher in der wissenschaftlich-inhaltlichen Betreuung an das kult anzugliedern.

 

III. Konzept zur Weiterentwicklung der Hofanlage

Im Stadtpark Vreden ist die historische Hofanlage in unmittelbarer Nähe des kult gelegen. Die Hofanlage umfasst bislang zehn historische Gebäude und wurde in der Vergangenheit als museumspädagogischer Vermittlungsort und Depotfläche für die Sammlungen des ehemaligen Hamaland-Museums wie auch des Heimatvereins Vreden genutzt. Die Mehrzahl der Grundstücke und Gebäude der Hofanlage befindet sich im Eigentum des Kreises Borken. Der Heimatverein Vreden hat die Übernahme einer unmittelbar angrenzenden Mühle durch den Kreis Borken angeregt. Darüber hinaus plant der Heimatverein Vreden mit Unterstützung der Stadt Vreden die Neuerrichtung eines Schafstalls zur eigenen Nutzung. Gemäß der ursprünglichen Konzeption des kult soll die historische Hofanlage inhaltlich ein Element des Präsentationsbereichs bilden und einen authentischen Einblick in das damalige Leben auf einer Hofanlage ermöglichen.

Vor diesem Hintergrund haben der Kreis Borken, die Stadt Vreden und der Heimatverein Vreden in den vergangenen Monaten intensiv an einer Klärung der perspektivischen Weiterentwicklung der Hofanlage zusammengewirkt. Im Zuge dessen wurden die Stärken und Schwächen des Status quo beleuchtet, Varianten einer Fortentwicklung sowie deren Chancen und Risiken erörtert und daraufhin schließlich ein Konzept zur Weiterentwicklung erstellt. Das Konzept schärft die didaktischen Möglichkeiten zur Inhaltsvermittlung und schafft einen Ansatz zur Inwertsetzung der Anlage bei klarer Aufgaben- und Rollenabgrenzung der Akteure. Folgende Kernpunkte des Konzepts sind maßgeblich:

·           Die Hofanlage wird als Teil des Gesamtkonzepts kult verstanden.

·           Die Öffnungszeiten der Hofanlage werden auf gebuchte Führungen konzentriert. Zudem wird die Hofanlage als museumspädagogische „Eventmöglichkeit“ genutzt. Das Haupthaus kann seitens der Stadt Vreden z.B. für Trauungen sowie für Vereinszwecke jeweils in eigener Verantwortung genutzt werden. 

·           Die Hofanlage wird durch ein neues Wegesystem zugänglich gemacht. Ausgehend von dem zukünftig barrierefreien Innenhof des Bauernhauses sollen alle Häuser über Wege erreichbar sein.

·           Die Anlage wird um ein weiteres Gebäude ergänzt. Am Standort der Schirmschoppe wird der historische Schafsstall errichtet, die Schoppe wird auf das dahinterliegende Gartengelände versetzt. Der Schafstall wird ab 2017 vom Heimatverein Vreden genutzt, um dort durch Vorführungen Einblicke in alte Handwerke zu ermöglichen. Nach der Aufstellung des Schafstalls wird die Hofanlage nicht mehr erweitert.

·           Nutzung und Betrieb werden in Form einer Kooperationsvereinbarung zwischen Kreis Borken, Stadt Vreden und Heimatverein Vreden verbindlich geregelt.

Im Einzelnen übernimmt der Kreis Borken alle Gebäude der Hofanlage samt Grundstücke. Im Zuge dessen werden die Mühle und der Schafstall sowie drei Flurstücke, die bisher noch nicht im Kreiseigentum stehen, von der Stadt Vreden auf den Kreis Borken je zum symbolischen Preis von einem Euro übertragen. Zudem ist der Kreis Borken verantwortlich für die Umsetzung einer Schirmschoppe und die Installation von Informationstafeln. Die diesbezüglichen Kosten betragen einmalig bis zu 8 T-EUR und sind im laufenden Budget des kult finanziert. Die Durchführung der Gebäudeinstandhaltung obliegt wie bisher dem Kreis Borken. Hierbei wird im Wege der Übernahmen nicht mit höheren Aufwendungen als in den Vorjahren gerechnet. Instandhaltungskosten werden im Rahmen der Gesamtfinanzierung des kult durch den Kreis und die Stadt Vreden im Verhältnis 70%/30% getragen. In Folge des neuen Nutzungskonzeptes soll der bisherige kreis- und stadtfinanzierte Einsatz von geringfügig Beschäftigten sowie von Stammpersonal des kult in der Hofanlage auslaufen. Frei werdende Ressourcen werden zukünftig im kult eingesetzt.

Die Stadt Vreden setzt das neue Wegekonzept zur besucherfreundlichen Erschließung der Hofanlage um und finanziert dieses. Hierfür werden Kosten von rund 20 T-EUR kalkuliert. Zudem obliegt der Stadt Vreden weiterhin die Pflege der Grünanlagen.

Der Heimatverein Vreden baut den Schafstall in eigener Verantwortung auf und kann diesen intern für Vereinszwecke nutzen. Zudem plant der Heimatverein in Abstimmung mit dem kult jährlich ein Rahmenprogramm für die Öffentlichkeit und führt dieses mit eigenem Personal durch.

 

IV. Markenbildungsprozess

Ende 2015 haben der Kreistag und der Stadtrat Vreden beschlossen, anstelle des bisherigen Projektnames Kulturhistorisches Zentrum Westmünsterland den Namen „kult – Kultur und lebendige Tradition Westmünsterland“ als Marke zu etablieren. Dem war ein breit angelegter Beteiligungsprozess unter Einbindung der zuständigen Fachausschüsse, der Planungsbegleitgruppe und der besonderen Projektpartner/innen vorausgegangen.

Im Zuge des Markenbildungsprozesses wurde nunmehr die nachfolgende Wort-/ Bildmarke entwickelt.

 

Schriftart und grafische Gestaltung sind bewusst schlicht gehalten. Hierdurch wird gewährleistet, dass die Wort-/ Bildmarke jeweils bedarfsgerecht für die unterschiedlichen Formate des kult (z.B. Konzertreihen, Ausstellungen, Bildungsangebote, etc.) genutzt werden kann. Unterschiedliche Aufgaben- bzw. Angebotsbereiche des kult können ggf. auch durch die zukünftige Farbwahl voneinander abgegrenzt werden. Als Untertitel bleibt die Verwendung der Zusätze „Kultur und lebendige Tradition“, „Westmünsterland“ oder eine Kombination aus Beiden möglich. Auch eine flexible Einbindung im Onlinemarketing ist möglich.

Diese Gestaltungs- und Vermarktungsüberlegungen wurden auch der Planungsbegleitgruppe im Mai vorgestellt. Die Planungsbegleitgruppe hat die entworfene Wort-/ Bildmarke einvernehmlich bestätigt.

 

V. Weitere Projektplanung und –umsetzung

Die Zeit- und Ablaufplanung mit den nachfolgenden Meilensteinen hat weiterhin Bestand:

  • Ab Mitte 2014: Ausführungsplanungen
  • Ab Herbst 2014: Ausschreibungen und Vergaben baulicher Leistungen
  • 2014/2015: Fortentwicklung der Konzeption der Dauerausstellung
  • Ab Januar 2015: Bauausführung Neubau
  • Mitte 2015: Sanierungsbeginn übriger Bestand
  • Spätsommer 2016: Bauübergabe Neubau und Start der Einrichtungsarbeiten
  • Herbst 2016: Bauübergabe übriger Bestand und Start Einrichtungsarbeiten
  • Dezember 2016: Inbetriebnahme des Neubaus
  • Frühjahr 2017: Abschließende Einrichtungsmaßnahmen für Forschungs- und Lernbereich sowie das Armenhaus und Inbetriebnahme des übrigen Bestands

 

 

Entscheidungsalternative(n):

Ja

 

Nein

Wenn ja, welche ?


Finanzielle Auswirkungen:

Der Aufwand von bis zu 8.000 Euro ist im laufenden Budget finanziert:

Ja

 

Nein

Es entstehen Folgewirkungen, die eine Veränderung des Budgets in Folgejahren verursachen:

Ja

 

Nein

Wenn ja, wofür ? – Voraussichtlich in welcher Höhe ?